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10 Israelitische Religionslehre (2)

Im Übergang zum Erwachsenenalter ist der junge jüdische Mensch herausgefordert, in einer oft verwirrenden Pluralität von religiösen und weltanschaulichen Richtungen einen eigenen Standpunkt zu finden. Die Schüler überdenken ihren bisherigen Umgang mit der Bibel und der jüdischen Tradition und bedenken Grenzfragen des Lebens im Licht jüdischer Betrachtungsweisen. In der Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen des Alltags lernen die Jugendlichen mit widerstreitenden Interessen und Wertorientierungen umzugehen und Maßstäbe für eigenes Urteilen und Entscheiden zu finden. In diesem Zusammenhang soll auch eine Auseinandersetzung mit den beiden anderen monotheistisch ausgerichteten Religionen, Christentum und Islam, erfolgen.

Zunehmend wissenschaftlich bestimmte Vorgehensweisen bereiten die Arbeit in den Jahrgangsstufen 11 und 12 vor.

In der Jahrgangsstufe 10 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
  • Grundzüge über die Bedeutung der Bibel für das jüdische Selbstverständnis kennen
  • Wissen über die Bedeutung des Kalenders für die Formung jüdischer Identität erwerben
  • Herausforderungen an den Glauben anhand geschichtlicher Ereignisse reflektieren können
  • Kenntnisse über die Bedeutung des Gebetes für das jüdische Selbstverständnis erwerben
  • über ein differenziertes Verständnis von Toleranz verfügen
  • Alltagssituationen aus jüdischer Sicht reflektieren können

Isr 10. 1 Zugänge zur Bibel (> Ev 10.1)

An einem Beispiel erkunden die Schüler die religiöse und kulturelle Bedeutsamkeit und Wirkung der Bibel für den jüdischen Lebensalltag.

  • exemplarisch eine biblische Schrift oder Tradition in gesamtbiblischer Perspektive kennenlernen, z. B. Sintfluterzählung, Jakobsgeschichte, unter folgenden Gesichtpunkten:
    • Rolle des Menschen in seiner Beziehung zu G-tt (Bedeutung des Regenbogens, Noachitische Gebote)
    • Reflektion der eigenen Lebenswirklichkeit ( 1BM 27- 33)
  • die Bibel als Buch des Glaubens in der jüdischen Tradition wahrnehmen
    • Auftrag und Handlungsweisen ( z. B. Moses: 2 BM 3: 3- Ende; Kap. 4: 1- 17;4 BM 11: 24- 29; Jeremias (Kap. 1: 4- 15)
    • Rolle des Willens G-ttes
    • Bedeutung für den Menschen (Umkehr)
  • die Bibel als Buch des Glaubens im Christentum beleuchten
    • Rolle der jüdischen Bibel für das Christentum
    • Gemeinsamkeiten und Unterschiede im christlichen und jüdischen Verständnis der Bibel

Isr 10. 2 Das Judentum im Dialog mit den Religionen (  Ev 10.2)

Die Schüler gewinnen Einblick in die Vielfalt von Religionen und Weltanschauungen. Sie lernen, diese von ihrem jüdischen Standpunkt aus zu betrachten und die Fähigkeit zum Dialog mit ihnen zu entwickeln. Es soll eines der drei Themen behandelt werden:

  • Religion als den Menschen prägende Kraft
    • Religion im Erfahrungsbereich der Schüler
    • Religionsmündigkeit, Bar- und Bat- Mizwa
    • Zusammenhang von Religion und Kultur an Beispielen, z. B. Musik oder Architektur
  • sich mit der Pluralität der Religionen auseinandersetzen
    • der Wahrheitsanspruch der Religionen ( Ev 7.1; Isr 7.2), z. B. Christentum, Islam und Buddhismus
    • unterschiedliche Arten, den eigenen Glauben geltend zu machen
  • unterschiedliche Wege zur Toleranz:
    • Noachitische Gebote in der jüdischen Tradition (  K 10.1) 
    • christliches und islamisches Missionsverständnis
    • Schwierigkeiten eines Dialogs zwischen Judentum, Christentum und Islam

Isr 10. 3 Jüdischer Kalender und jüdische Identität

Die Jugendlichen erfahren die Bedeutung der jüdischen Feiertage für die Prägung und Ausbildung jüdischer Identität, insbesondere in der Diaspora, in der Auseinandersetzung mit dem jüdischen Kalender als Grundlage jüdischen Lebens. Die Schüler lernen diese Inhalte anhand von vier Gesichtspunkten kennen:

  • die Entstehung des jüdischen Kalenders nachvollziehen
    • jüdischer Jahreszyklus anhand 1 BM 1:14; 2 BM 12:2
  • Fastentage und Formen des jüdischen Umgangs mit der Trauer um die Zerstörung des Tempels untersuchen
    • 17. Tamus, 9. Aw, 10. Tewet
  • Formen der Feier neuzeitlicher Gedenktage erfahren
    • Jom Hascho’a, Jom Ha’azma’ut, Jom Jeruschalajim
  • Prägung jüdischen Lebens in der Diaspora erfahren
    • Chanukka, Purim
    • Achtung vor allen Menschen als Geschöpfe G-ttes

Isr 10. 4 Die Gedankenwelt großer jüdischer Gestalten I

Die Auseinandersetzung mit dem Gedankengut großer jüdischer Persönlichkeiten wirft bei den Schülern Fragen nach der Berufung durch G-tt und nach der Charakterisierung dieser Gestalten in ihrem jeweiligen geschichtlichen Kontext auf.

  • Die Bedeutung der behandelten Gestalten als Verkünder des Gotteswillens, als Warner vor falschen Wegen entdecken
    • Moses
    • Jeremias
    • David
  • Verdeutlichung des Spannungsverhältnisses zwischen göttlichem Auftrag und menschlicher Autorität
    • König Schaul und Agag ( Samuel I, 15: 2- 35)

Isr 10. 5 Umbrüche in der jüdischen Geschichte - Herausforderung an den Glauben I

Die Schüler begegnen der Geschichte ihres Volkes als Erfahrung der Allgegenwart G-ttes bei allen Versuchungen und Bedrohungen des Judentums im irdischen Dasein. Sie erkennen den Sinn dieser Geschichte als in der Thora und in den Schriften großer rabbinischer Gelehrter enthalten. Zugleich erfahren sie, dass das Leben unter Fremdherrschaft und das Aufeinanderprallen von Lebensphilosophien und -entwürfen immer eine Herausforderung und Gefährdung jüdischer Identität bedeutete, auf die Juden mit Anpassung oder Selbstbehauptung reagierten. Die Schüler erkennen, dass die Dialektik der Integration in das Fremde und der Bewahrung der eigenen Werte und Normen jüdisches Leben und Denken stets bewegt und bestimmt hat.

  • Verdeutlichung der Erfahrung des Lebens in der Diaspora
    • babylonisches Exil
    • ökonomische, religiöse und gesellschaftliche Lebensumstände (Esra, Nechemia, Ester)
  • Die Probleme des Lebens in fremder Umgebung erschließen
    • Verantwortung gegenüber Erbe und Auftrag der jüdischen Tradition
  • Die Konflikte zwischen Sadduzäern und Pharisäern verstehen
    • Einstellung zu Tempeldienst und zu mündlicher Lehre (Halacha)
    • Spannung zwischen Assimilation an griechische Kultur und Festhalten an jüdischer Tradition
  • Die religiöse Entwicklung in Babylon und Palästina nach der Zerstörung des zweiten Tempels analysieren
    • Babylonischer und Jerusalemer Talmud
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