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Bilder im Ethikunterricht

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Das Fach Ethik soll neben der Fachkompetenz insbesondere die Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler anwendungsorientiert schulen. Die Fähigkeit, Bilder richtig einzuordnen, zu verstehen und zu interpretieren, gehört in unserer audiovisuellen Zeit zu den wichtigsten Lebenskompetenzen.

Der Vertiefungsgrad der Analyse bzw. Interpretation richtet sich dabei nach der jeweiligen Jahrgangsstufe. Während man von Schülerinnen und Schülern der Unterstufe erwartet, dass sie beispielsweise religiöse Symbole und Bräuche in Bildmaterial wiedererkennen, kann man von Schülerinnen und Schülern der Oberstufe verlangen, das Bildmaterial auch eingehender zu analysieren und zu interpretieren. Die folgenden Ausführungen beziehen sich nicht auf eine bestimmte Jahrgangsstufe, sondern sollen überblickshaft allgemeine Möglichkeiten des Umgangs mit Bildmaterial darstellen.

 

Nach einer ersten Bildwahrnehmung, die durch Leitfragen gesteuert oder ohne Vorgaben durchgeführt werden kann, folgt die Bildbeschreibung, die zunächst das Thema des Bildes benennt und dann detailliert auf die Bildelemente und deren Anordnung eingeht. Die folgende Bildanalyse stellt die Aussagen in einem inhaltlichen Zusammenhang und reflektiert bzw. interpretiert anschließend deren Gehalt.

Aspekte einer Bildbeschreibung und -analyse sind z. B. interne wie Form, Farbe, Licht, Komposition, Perspektivik oder externe wie stilgeschichtliche, biographische, psychologische bzw. soziologische.

Bei der Bildinterpretation ist auch zu beachten, dass Bilder unterschiedliche Funktionen haben können (deskriptiv, expressiv, sensibilisierend, kommunikativ, reflexiv, transzendierend).

 

Die Einsatzmöglichkeiten von Bildern im Ethik-Unterricht:

  • Einstieg in ein Thema
  • Erarbeitung eines Themas
  • Problematisierung
  • Überprüfung oder Sicherung von Kenntnissen
  • Weiterführung/Ausblick

 

Hier eine Auswahl an Möglichkeiten, Bilder kreativ und interaktiv einzusetzen:

  • Bilder werden aus einem Pool ausgesucht und präsentiert
  • abschnittsweises Aufdecken eines Bildes, Bild aus Puzzleteilen zusammensetzen, (lückenhaftes) Bild ergänzen, Bild verändern oder in anderen Zusammenhang setzen, Bild weitermalen
  • Bildtitel suchen oder Text/Begriff und Bild in einen Zusammenhang bringen bzw. vergleichen
  • Bild befragen, Interview mit einer Person auf dem Bild, Gedanken einer Person auf dem Bild aufschreiben
  • Reizwortgeschichte zu dem Bild schreiben
  • Schreibmeditation zu einem Bild
  • Bilder als Standbild darstellen oder szenisch nachspielen

 

Literaturhinweise:

Brüning, Barbara: Philosophieren in der Sekundarstufe. Methoden und Medien, Weinheim (Beltz), S. 129 - 146.

Pfeifer, Volker: Didaktik des Ethikunterrichts. Wie lässt sich Moral lehren und lernen, Stuttgart (Kohlhammer) 2003, S. 208 - 219.

Maeger, Stefan: Der Reiz der Bilder. Einsatzmöglichkeiten von Bildern im Philosophie- und Ethikunterricht, in: Ethik und Unterricht 3/2000, S. 35 - 41.

Themenheft der Zeitschrift Ethik und Unterricht „Medium Bild“ (2/2002).

 

Einen besonders systematisch-methodischen Zugang zum Philosophieren mit Bildern schlägt Ekkehard Martens vor, wobei er sich an den vier sog. „aristotelischen“ Methoden orientiert und diese um eine fünfte ergänzt (phänomenologische, hermeneutische, analytische, dialektische und intuitiv-kreative Methode).

Tipp: Brüning, Barbara; Martens, Ekkehard (Hrsg.): Anschaulich philosophieren mit Märchen, Fabeln, Bildern und Filmen, Weinheim (Beltz) 2007.

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