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10 Russisch-Orthodoxe Religionslehre (2)
Die Themenkreise dieser Jahrgangsstufe führen in inhaltliche und methodische Schwerpunkte der Oberstufe ein. Indem sich die Schüler dem Ineinander, aber auch dem Gegeneinander verschiedener Überzeugungen im theologischen und ethischen Bereich aussetzen, erfahren sie eine Stärkung ihrer Kompetenz, die Bedeutung des orthodoxen Glaubens für das ganze Leben zu verstehen und zu artikulieren.
In der Jahrgangsstufe 10 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
  • das Verhältnis zwischen dem Alten und dem Neuen Testament erklären können
  • die orthodoxe Einstellung zur hl. Schrift und zur hl. Tradition begründen können
  • die Lehrentscheidungen der sieben Ökumenischen Konzilien erläutern können
  • in Fragen der Menschenwürde und des Lebensschutzes christliche Werthaltungen begründen können
  • fernöstliche Religiosität in Hauptaspekten darstellen und vom christlichen Glauben unterscheiden können

ROrth 10.1 Das Alte Testament in der Kirche [→ Ev 10.1]

Die Orthodoxe Kirche betrachtet die Bibel, d. h. das Alte und das Neue Testament, als eine untrennbare Einheit. Die Jugendlichen befassen sich damit, wie die alttestamentliche Heilsgeschichte auf ihre Vollendung in Christus hinzielt und ihre Erfüllung in Ihm findet. Die altkirchliche exegetische Tradition, die das Alte Testament als Schatten und Vorbild des Neuen Testaments, das Neue Testament aber wiederum als Erfüllung der alttestamentlichen Verheißung ansieht, prägt auch heute die Liturgie der Orthodoxen Kirche. Diese Tradition soll den Jugendlichen, die im Übergang zum Erwachsenenalter zunehmend am Gottesdienst teilnehmen, vertraut werden.

  • Altes und Neues Testament: Einstellung Jesu Christi zu den Schriften (Joh 5, 39; Mt 5, 17)
  • eine der großen Traditionen wie „Exodus“, „Vätergeschichten“, „Hiob“ (in Auswahl); neutestamentliche Aufnahmen oder Spiegelungen der gewählten Tradition, z. B. Gal 4, 22-31; Hebr 7
  • alttestamentliche Lesungen in der Vesper (paroimien) in Auswahl

ROrth 10.2 Die Quellen der Orthodoxie

Der Glaube der Kirche lebt von Erfahrungen der Gemeinschaft – sowohl in der Gemeinde der Zeitgenossen als auch in der Gemeinschaft der Generationen seit dem Beginn der christlichen Kirche. Die Schüler lernen, dass die Quellen des orthodoxen Lebens sich zwar unterscheiden, aber aufeinander angewiesen sind und einander durchwirken. An einzelnen Beispielen entdecken die Schüler solche Zusammenhänge.

  • die Hl. Schrift als Wort Gottes im Mund des Menschen
  • die Hl. Tradition: die Lehre und Liturgie der Kirche als Artikulation von Glaubenserfahrungen
  • Katholizität und Konziliarität: ausgewählte dogmatische und exegetische Texte der Kirchen­väter in Verbindung mit den Lehrentscheidungen der sieben Ökumenischen Konzilien

ROrth 10.3 Geschichte der Russisch-Orthodoxen Kirche III: 1721 – 1917

Die Jugendlichen haben den Weg der Russischen Kirche bis zu den petrinischen Reformen verfolgt, die die Geschichte der russischen Kirche und somit auch die russische Geschichte für zwei Jahrhunderte spürbar geprägt haben. Die Jugendlichen nehmen wahr, dass kirchlicherseits die Haltung gegenüber diesen Reformen nicht einheitlich gewesen ist. Sie reichte von grundsätzlicher Ablehnung bis zu vorbehaltloser Zustimmung. Ein großer Teil der Geistlichkeit anerkannte das Sinnvolle vieler Reformmaßnahmen, konnte sich jedoch mit einer das Wirken der Kirche beeinträchtigenden Bevormundung durch die herrschende Staatsmacht nicht abfinden. Die Reflexion der Schüler über die Vereinbarkeit von Christentum und staatlicher Machtausübung soll angeregt werden.

  • Bischof Feofan Prokopowitsch und das „Geistliche Reglement“: die Grundlagen für ein Staatskirchentum, die Folgen für das Mönchtum, für die geistliche Bildung
  • Neuansätze während der Synodalperiode: Starzentum, Schultheologie, äußere und innere Mission
  • die Endphase von Kaisertum und Synodalperiode: die kirchliche Reformbewegung, das Landeskonzil von 1917-1918, Wiederherstellung des Patriarchenamtes

ROrth 10.4 Verantwortung für das Leben übernehmen [→ K 10.1; Ev 10.4]

Wissen und Können moderner Lebenswissenschaften, z. B. der Biotechnologie, führen die Schüler zu Faszination und Hoffnung, aber ebenso zu Ängsten und Sorgen. In Grenzfragen des Lebens lassen staatliche Regelungen häufig Raum für den Gewissensentscheid des Einzelnen und rufen in die Verantwortung. Durch das Abwägen von Argumenten aus kirchlicher Sicht werden die Jugendlichen auf solche Entscheidungssituationen vorbereitet. Sie erkennen, dass Christen dem Einsatz für die Menschenwürde und dem unbedingten Schutz des Lebens verpflichtet sind.

  • christliche Maßstäbe einer Gewissensentscheidung gegenüber dem menschlichen Leben, v. a. Gottebenbildlichkeit (Menschenwürde), das 5. Gebot, Doppelgebot der Liebe, Sinn des Leidens im Lichte des Kreuzes und der Auferstehung
  • Schritte der Wahrnehmung ethischer Verantwortung (anhand eines Problemfalls, z. B. Abtreibung, Humangenetik, Euthanasie, Todesstrafe): gewissenhafte Sachanalyse des Problems, Abschätzung der Folgen des Handelns, Aufmerksamkeit auf die Einsichten und Beiträge anderer, Mut und Energie, aus christlicher Hoffnung das Notwendige auch gegen Widerstände zu tun, Bereitschaft zum Eingeständnis schuldhaften Verhaltens und zur Vergebung

ROrth 10.5 Fernöstliche Religion und Religiosität [→ K 10.5; Ev 10.3]

Jugendliche zeigen Interesse an fremden Religionen, die durch globale Beziehungen und Medienberichte verstärkt in den Blick rücken. Fernöstliche Traditionen bieten für unsere Kultur ungewohnte religiöse Wege, die jedoch manchen gesellschaftlichen Sehnsüchten entgegenkommen. Durch die Auseinandersetzung mit dem Hinduismus und Buddhismus erhalten die Schüler Gelegenheit, die jeweilige Eigenart fernöstlicher und orthodoxer Religiosität zu erkennen und den eigenen Glauben bewusster zu erfassen.

  • Leben und Glauben im Hinduismus: geschichtliche Ursprünge, Kastenwesen; Frömmigkeitsformen, z. B. Götterverehrung, Yoga, Totenverbrennung; wechselseitige Durchdringung von Religion, Natur und Gesellschaft; Gesetz des „Karma“ und Reinkarnation, Befreiung aus dem Kreislauf von Werden und Vergehen als Lebensziel
  • Buddhismus als Reformbewegung des Hinduismus: Gautamas Leben, seine Suche nach Befreiung vom Leiden, seine Lehre, seine Verehrung; religiöser Alltag von Laien und Mönchen
  • Christentum und Buddhismus: fruchtbare Anstöße, z. B. Meditation, Achtsamkeit gegenüber der Natur; Unterschiede, z. B. in der Einstellung zur Materie und zur Person (Menschwerdung Gottes, Auferstehung des Leibes, Leben als Gabe des personalen Schöpfers, positiver Sinn des Leidens)

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