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6 Alt-Katholische Religigonslehre (2)

Mit der bewussteren Gestaltung der eigenen Lebenswelt nehmen die Schüler allmählich eine umgreifende Weltgemeinschaft wahr. Darin entdecken sie unterschiedliche Traditionen und können zu einem neuen Zugang in Bezug auf christliche Feste und Bräuche geführt werden. Fortschritt erleben die Kinder in der modernen Gesellschaft als „Goldenes Kalb“, das sie aber auch nachdenklich hinterfragen können. Mithilfe biblischer Geschichten verstehen sie die Bedeutung von Religion als Rückbindung der Menschen. Grundbegriffe des Lebens wie Himmel und Hölle umfassen alles, was verlockend, gefährlich, schön und traumhaft ist. Die Schüler finden im Sinn dieser Deutungsbegriffe Orientierung, ihr Leben christlich auszurichten. Das Beispiel der frühen Kirche lädt sie ein, sich dazu eine tragende christliche Gemeinschaft zu Nutze zu machen.

In der Jahrgangsstufe 6 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
  • die Notwendigkeit einer Lebensgestaltung begreifen und den Wechsel zwischen Alltag und Fest als sinnstiftend erfassen; verschiedene Festtraditionen kennenlernen und in der Glaubensaussage deuten
  • menschlichen Fortschritt in seiner Ambivalenz sehen; Forscher- und Erfindungsgeist in seinem Nutzen und in seiner Gefahr für die Gesellschaft an historischen Beispielen aufzeigen können
  • Religion als Rückbindung des Menschen an eine Ordnung des Guten verstehen und in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung wertschätzen können
  • biblische Geschichten zu Macht- und Erfolgsstreben (Turmbau zu Babel, Simson-Erzählung, Kreuzigung Jesu) untersuchen und ausdeuten können in Bezug auf die Gegenwart
  • „Himmel“ und „Hölle“ als alte religiöse, weltanschauliche und existentielle Begriffe erfassen und in Frage stellen können; von der christlichen Botschaft her die Suche nach „Himmel“ und die Verhinderung von „Hölle“ als gemeinschaftliches und persönliches Ziel begreifen
  • die Zeit der Urkirche und frühen Christenheit punktuell kennenlernen und von da zentrale Elemente alt-katholischen Gemeindelebens ableiten können, unter besonderer Berücksichtigung der Sakramente

AK 6.1 Alltag und Fest - Orientierung finden in Zeit und Umwelt [ K 6.1]

Die Schüler stehen mitten im Leistungsanspruch und Freizeitüberangebot unserer Gesellschaft. Sie können mittlerweile eigene Bedürfnisse überdenken, die Notwendigkeit von Ordnung und ausgewogener Zeiteinteilung finden und erste Orientierungspunkte setzen für ihre Lebensgestaltung. Sie entdecken dabei die Bedeutung der Feste im Leben, der Festtage im Kirchenjahr und des Sonntags.

  • zwischen Leistungsdruck und Freizeitspaß: Erfahrungen einbringen von Erfolg und Begabung, aber auch von Überforderung, Misserfolg, Langeweile; Bedürfnis nach Erholung und Erlebnis aufdecken
  • bewusst leben: Prioritäten finden, die Tages- und Zeitplanung rhythmisieren; Festtraditionen anderer Kulturen kennenlernen; den Sinn der heutigen christlichen Festtraditionen klarstellen
  • Leben mitgestalten: weltliche Feste anders feiern, z. B. Klassenfeier [ Mu 6.2]; feste Zeiten und Festzeiten im Kirchenjahr aus Schülersicht überdenken und mitformen ( Festkalender)

AK 6.2 Menschlicher Fortschritt als Chance und Bedrohung

Fortschritt hat in der westlichen Welt und auch bei den Schülern ein ungetrübt positives Image. Die Schüler wissen um die Vorteile und angenehmen Seiten, die mit dem Fortschritt verbunden sind, lernen aber auch, seine Risiken zu erkennen und zu benennen. In Abgrenzung von einem unkritischen Fortschrittsglauben erkennen sie die Notwendigkeit der Frage nach Orientierung und Maßstab.

  • Fortschritt nützt und schadet: Gegenüberstellen von positiven und zerstörerischen Auswirkungen des Fortschritts; analysieren und auswerten nach Ursachen und Gründen
  • Gefährlichkeit hängt vom Menschen ab: Geist/Ungeist entdecken, der den Fortschritt zur Chance oder Bedrohung macht; die Frage stellen nach Überforderung des Einzelnen und der Gemeinschaft
  • Fortschritt braucht Werte: ermitteln von notwendigen Werten, Maßstäben und Autoritäten inmitten von Fortschritt und Veränderung ( D 6.4 Jugendbücher)

AK 6.3 Religion als Rückbindung an Gott oder an eine Werteordnung

In biblischen Erzählungen (Gen 11, Ri 17, Lk 23 o. Ä.) erfahren die Schüler von menschlicher Selbstüberschätzung und der Gefahr menschlicher Machtfülle. Gott lädt ein, nicht auf Macht, sondern auf Liebe zu vertrauen. Die Schüler erarbeiten sich Haltepunkte aus Bibel und christlichem Glauben, deren Beachtung für den Einzelnen und die Gemeinschaft zukunftgebend ist. „Religio“ (Religion) verstehen sie als Rückbindung an gemeinsame Werte und an das Grundanliegen der Schöpfung (Gottes).

  • anhand der Geschichte vom Turmbau zu Babel kritisch fragen nach dem, was wirklich groß und bedeutsam ist; Vergleiche herstellen zu heutigem politischen bzw. menschlichen Größenwahn; die Simsongeschichte einordnen als Parabel über den Untergang der angeblich Großen (inkl. Simson)
  • in der Passionsgeschichte Jesu die Infragestellung allen Erfolgsdenkens und in der Auferstehungstradition den Beginn einer christlichen Vision erkennen und kreativ darstellen können
  • Religion (religio) verstehen lernen als Rückbindung der Menschen an überkommene Werte, ohne die die Welt sich verliert im Erfolgsstreben; Rückbindung im alltäglichen Leben als Absicherung begreifen, aber auch als mögliche Gefahr der Erstarrung und Behinderung
  • als Grundwerte Jesu die Liebe und das zukunftgerichtete Gottvertrauen identifizieren

AK 6.4 Himmel und Hölle

Die alten Vorstellungen von Himmel und Hölle geraten im Alter der Schüler ins Wanken, mythisches Denken und Naturwissenschaft passen schwer zueinander. Die Schüler begreifen, dass beides seine Berechtigung hat. Den Himmel der Naturwissenschaft brauchen sie nicht zu leugnen, sondern deuten ihn staunend als Wunder der Schöpfung. Und zugleich erfassen sie Himmel und Hölle der Gefühls- und Glaubenswirklichkeit als Heil bzw. Zerrissenheit, als Gottesnähe bzw. Gottesferne.

  • der Himmel des Weltraums: das Staunen und Schaudern angesichts der Größe und Schönheit des Alls spüren und in (auch betende) Worte fassen können; den Ort Gottes auf anderer Ebene suchen
  • „Himmel“ und „Hölle“ als Empfindungen: Gefühle und Erfahrungen, die „Himmel“ und „Hölle“ genannt werden, analysieren und zuordnen (auch weltl. Literatur, z.B.: Sartre, Bei geschl. Türen)
  • „Himmel“ und „Hölle“ als Drohmittel: den Einsatz der Höllenangst bei der Missionierung und Ablasspredigt kennenlernen und am Maßstab der Botschaft Jesu werten
  • „Himmel“ als Nähe Gottes: in biblischen Texten den „Himmel“ als Situation der Nähe Gottes offenlegen und auf Lebenserfahrungen heute (Geborgenheit) übertragen; „Himmel“ auch als Traum und Vision aufgreifen und in Zusammenhang mit Jesu „Gottesreich“-Predigt stellen

AK 6.5 Urkirche und frühe Christenheit [ K 6.5]

Kinder wissen, was eine gute Gemeinschaft ausmacht. Dies erleichtert es ihnen, nachzuempfinden, wie das Zusammenleben der frühen Christen innerlich und äußerlich geprägt war. Die historischen Gestalten von Jakobus (Bruder Jesu), Barnabas, Petrus und Paulus, den leitenden Frauen der Urkirche werden ihnen vertraut und machen ihnen die frühe Kirchengeschichte anschaulich und fassbar. Die Entstehung von Ämtern und einer synodalen Struktur lässt heute noch die frühe Kirche als freiheitlich und zukunftsfähig erkennen.

  • das Pfingstgeschehen als Folge von Erfahrungen, Lernschritten, Neuentscheidungen im hl. Geist deuten; über Einzelpersönlichkeiten der Jünger Jesu in Apostelgeschichte und Paulusbriefen die Entwicklung zur Urkirche erkennen und nachempfinden
  • die Geschichte der Jesustradition von den Wanderpredigern über die Spruchsammlung bis hin zum Markusevangelium erfassen und kreativ nachvollziehen
  • „Wechselbäder der Gefühle“ im eigenen Leben vergleichen mit den Erfahrungen der Christen im römischen Reich (50 bis 300 n.Chr.); die historische Lage und die notwendigen persönlichen Entscheidungen der frühen Christen begreifen (→ G 6.5, G 6.7; L1 6.3, L2 6.3)
  • die kirchlichen Sakramente als Kristallisationspunkte des persönlichen und gemeindlichen Glaubenlebens verstehen (früher und heute); Gemeindeleben vor 1900 Jahren und heute vergleichen
  • mutmachende Bilder und Metaphern aus den Gleichnissen Jesu erkunden und als tragend für das Leben und Zusammenleben der Christen wahrnehmen
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