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11/12 Russisch (3. Fremdsprache) (4)

Die Schüler führen auf der Grundlage der bisher erworbenen soliden Fertigkeiten, Kenntnisse und Grundhaltungen Russisch fort und gelangen zu einer vertieften sprachlichen und interkulturellen Kompetenz. Dabei erweitern sie ihre Allgemeinbildung, erwerben Qualifikationen für Studium und Beruf.

Im Gebrauch des Russischen in Wort und Schrift gewinnen die Jugendlichen zunehmend an Sicherheit und Flexibilität und bauen somit ihre Kommunikationsfähigkeit in dieser Sprache aus. Die Erfahrung der eigenen Lernfortschritte soll die Freude der jungen Erwachsenen an der Beschäftigung mit diesem Fach intensivieren und ihr Interesse daran fördern.

In den Jahrgangsstufen 11 und 12 erwerben die Schüler eine wissenschaftspropädeutische Grundbildung mit praxisnahem Anwendungsbezug. Sie festigen und erweitern – auch in fächerübergreifenden Zusammenhängen – ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten und können so die russische Sprache im schulischen, privaten und beruflichen Bereich nutzen. Sie befassen sich intensiv auch mit anspruchsvolleren Texten und Kommunikationssituationen, arbeiten mit einem hohen Maß an Selbständigkeit, setzen Lern- und Arbeitsmethoden bewusst ein und nutzen dabei auch außerschulische Lernmöglichkeiten. Die eingehende Auseinandersetzung mit Werken russischsprachiger Autoren sensibilisiert die Jugendlichen für Fragen sprachlicher Ästhetik und trägt zu einem vertieften Verständnis von Literatur bei, auch unter Einbeziehung der europäischen Perspektive. Im interkulturellen und landeskundlichen Bereich werden unter Berücksichtigung der Interessen der Schüler aktuelle und historische Themen und Problemstellungen in Unterrichtseinheiten so zusammengefasst, dass das Bild der Vielschichtigkeit Russlands weiter vervollständigt wird. Die Jugendlichen sollen auf Dauer für eine selbständige Weiterbeschäftigung mit der russischen Sprache motiviert sein und Interesse daran haben, sich eigenständig mit Russland zu befassen und der russischen Kultur mit Aufgeschlossenheit zu begegnen.

Ru 11/12.1 Sprache

Lexik- und Syntaxkenntnisse werden wiederholt, erweitert und vertieft, Fragen der Idiomatik, verschiedener Sprachebenen sowie des Stils werden immer differenzierter behandelt. Die Schüler lernen schriftsprachliche Besonderheiten des Russischen kennen, die über die gesprochene Standardsprache hinausgehen. Durch zunehmend anspruchsvolle Hör- und Sehtexte werden die Schüler an ein authentisches Sprech- und Lesetempo herangeführt. Die aktive mündliche Ausdrucksfähigkeit im Unterrichtsgespräch, mit Dialogpartnern oder in der Gruppenarbeit wird weiter vergrößert. Die Schüler üben sowohl, sich in unvorbereiteten Situationen spontan relativ umfassend zu äußern, als auch längere mündliche Vorträge vorzubereiten und adressatengerecht durchzuführen. Im schriftlichen Sprachgebrauch achten die Schüler insbesondere auf die Präzision des Ausdrucks, eine differenzierte und stringente Argumentation sowie stilistische Angemessenheit. Die Schüler steigern ihre Sicherheit in der Anwendung des Russischen im Bereich des Kommentierens, Zusammenfassens und der Sprachproduktion zur persönlichen Stellungnahme in verschiedenen Situationen. Die Sprachreflexion sensibilisiert die Jugendlichen für Sprachnuancen und macht Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Russischen und dem Deutschen, ggf. auch anderen Sprachen, bewusst. Die Schüler können die erworbenen Russischkenntnisse im Sinn der Mehrsprachigkeit für das Erlernen weiterer slawischer Sprachen nutzen.

Die am Ende der Jahrgangsstufe 12 angestrebten kommunikativen Fertigkeiten entsprechen der Stufe B2, im Bereich des Leseverstehens der Stufe C1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.

Kommunikative Fertigkeiten

Hörverstehen

  • ­zunehmend komplexe Äußerungen, Redebeiträge, Vorträge und Diskussionen zu einem breiten Spektrum von Themen global und in wichtigen Details verstehen, auch unter realistischen Bedingungen (z. B. Hintergrundgeräusche, hohes Sprechtempo, von der Standardsprache abweichende Varietäten)

  • ­Diskussionen sowie längeren Gesprächen über bekannte Themen – auch über nicht vorbereitete Sachverhalte – im Wesentlichen folgen können; dabei nicht nur den reinen Informationsgehalt, sondern auch Standpunkte und Einstellungen der Sprechenden erfassen

  • ­authentische Hör- und Hör-/Sehtexte (Rundfunk- und Fernsehsendungen, Filme bzw. Filmausschnitte) zu aktuellen Themen bzw. zu Themen von allgemeinem Interesse in den wesentlichen Aussagen verstehen bzw. ihnen gezielt Informationen entnehmen, sofern überwiegend Standardsprache gesprochen wird

Mündliche Ausdrucksfähigkeit

  • ­Sachverhalte zu einem breiten Spektrum von Themen in vorbereiteter und spontaner Rede in klarer und detaillierter Form darstellen und kommentieren

  • ­konkrete und abstrakte Inhalte präzise wiedergeben

  • ­zu einer Vielfalt von Texten und Themen Stellung nehmen, auch ohne Vorbereitung

  • ­mit differenzierten Mitteln Personen, Bilder und Handlungen beschreiben; ggf. sich mit Umschreibungen zu helfen wissen

  • ­die eigene Meinung darstellen und argumentativ begründen

  • sich aktiv an Gesprächen und Diskussionen, auch mit Muttersprachlern, zu einem breiten Themenspektrum beteiligen und sich dabei möglichst spontan und flüssig ausdrücken

  • auf den bzw. die Gesprächspartner und dessen bzw. deren Argumente eingehen, auch im Rahmen von Diskussionen

  • Arbeitsergebnisse und Referate zu komplexeren Themen klar strukturiert präsentieren, weitgehend frei vortragen und auf Nachfragen flexibel reagieren

  • auch komplexere Äußerungen über Sachthemen und weltanschauliche Fragen nach thematischer Vorbereitung sinngemäß zusammenfassend wiedergeben

  • sich in prüfungs- und berufsbezogenen Situationen angemessen verhalten

Leseverstehen

  • authentische umfangreichere und komplexere Sachtexte in der Standardsprache lesen und verstehen

  • Texte zu einem bestimmten Thema aus verschiedenen authentischen Quellen, z. B. aus Printmedien und dem Internet, vergleichend lesen und auf ihren Informationsgehalt hin auswerten

  • literarische Texte bedeutender Autoren des 19. und des 20. Jahrhunderts sowie der Gegenwart in gezielter Auswahl erschließen

  • Lesetechnik und -tempo auf Länge und Schwierigkeitsgrad des Textes sowie die jeweilige Leseintention abstimmen (detailgenaues, kursorisches bzw. selektives Lesen)

  • bei Texten aller Art auch implizit vermittelte Absichten, Haltungen und Einstellungen des Autors erfassen

Schriftliche Ausdrucksfähigkeit

  • ­Personen charakterisieren und Handlungen beschreiben

  • komplexere Sachverhalte, Situationen und Erfahrungen beschreiben bzw. darüber berichten

  • konkrete und abstrakte Inhalte präzise wiedergeben

  • Resümees verfassen

  • längere zusammenhängende, auch argumentative Texte verfassen

  • wertende und begründete Stellungnahmen schreiben, dabei auch Grundbegriffe der Textanalyse anwenden bzw. durch geeignete Beispiele belegen

  • die für die jeweilige Textart geltenden sprachlichen und formalen Konventionen beachten

  • kreativ mit Hör-, Hör-/Seh-, Lesetexten und Bildern umgehen (z. B. Karikaturen versprachlichen, Bildsequenzen kommentieren, Kurzdramen verfassen, Szenarien entwerfen)

  • Arbeitsergebnisse je nach Verwendungszweck und Adressatenbezug in ausführlicher oder auch verkürzter Form strukturiert, sprachlich korrekt und inhaltlich klar verständlich darstellen

  • für private, studienbezogene und berufliche Zwecke relevante Schreibformen anwenden und die für die jeweilige Textsorte geltenden sprachlichen und formalen Konventionen beachten

Sprachmittlung

  • in zweisprachigen Situationen verschiedenster Art dolmetschen

  • Inhalte aus verschiedenen Themenbereichen in die jeweils andere Sprache übertragen, dabei in der Regel zusammenfassen oder selektiv wiedergeben, z. B. abhängig von Arbeitsauftrag oder Adressat

Sprachliche Mittel

Aussprache und Intonation

  • Betonungsregeln ggf. mithilfe des Wörterbuchs auch auf unbekannte Lexik übertragen (z. B. Endungsbetonung bzw. Stammbetonung, wechselnder Wortakzent)

  • die eigene Aussprache und Intonation im Vergleich zur Sprachnorm selbständig überprüfen und der Norm so weit wie möglich anpassen

  • beim gestaltenden Lesen, Vortragen und Präsentieren Intonation und Artikulation effizient einsetzen

  • dialektbedingte Aussprachevarianten erkennen

Wortschatz und Idiomatik

  • Wortschatz zu den im Unterricht bislang behandelten Themenbereichen wiederholen, vertiefen und systematisch ausbauen

  • idiomatische Wendungen verstehen

  • themenbedingten Zusatzwortschatz erarbeiten; den individuellen Wortschatz selbständig erweitern

  • Wortschatz zur sprachlichen Interaktion und argumentativen Gesprächsführung ausbauen

  • die Bedeutung unbekannter Wörter mithilfe des Transfers aus anderen Sprachen sowie der Kenntnisse über Wortschatzstrukturierung und Wortbildungsregeln bzw. aus dem Kontext erschließen

  • Fachwortschatz zu ausgewählten Themen anwenden

  • Grundbegriffe aus dem Wortschatz der Textanalyse, der Textbeschreibung und der Stilistik anwenden

Grammatische Strukturen

  • wichtige Bereiche der russischen Grundgrammatik (z. B. Aspekt, Verben der Bewegung, modale Konstruktionen, Passiv) wiederholen, festigen und vertiefen, auch unter Berücksichtigung ihrer stilistischen Relevanz im mündlichen und schriftlichen Bereich

  • Form und Funktion aller Partizipien und Adverbialpartizipien kennen; sinngemäß analoge Satzkonstruktionen finden

  • häufig vorkommende Partizipial- und Adverbialpartizipialkonstruktionen (letztere v. a. in idiomatischen Wendungen) selbständig anwenden

  • auf Kongruenz und Rektion, insbesondere auf diejenigen Phänomene achten, die zu Interferenzerscheinungen mit dem Deutschen führen können

Sprachreflexion

  • Fehler in der eigenen Sprachproduktion analysieren

  • das Wissen um die Gesetzmäßigkeiten der Wortbildung vertiefen und ausbauen

  • Wortschatzstrukturierung und Wortbildung reflektieren

  • strukturelle und idiomatische Unterschiede oder Gemeinsamkeiten im Vergleich mit dem Deutschen oder anderen Sprachen erkennen und reflektieren

  • kulturell konnotierte Wörter bzw. Begriffe kennenlernen

  • Sensibilität für stilistische und ästhetische Aspekte von Sprache entwickeln

  • neuere Entwicklungen im Russischen (z. B. Neologismen, Anglizismen) analysieren

  • russische Dialektunterschiede erkennen

  • die fächerübergreifende Spracharbeit, auch im Sinn der Mehrsprachigkeit, vertiefen

  • Äußerungen in anderen slawischen Sprachen erschließen

Ru 11/12.2 Umgang mit Texten und Medien

Die Schüler befassen sich intensiv mit vielfältigen, überwiegend authentischen Hör-, Hör-/Seh- und Sehtexten, die ihre Freude am Umgang mit dem Russischen fördern und ihr Interesse an Russland und der russischen Literatur steigern. Dabei können im Unterricht zusätzlich zur Interpretation und Analyse der behandelten Texte ggf. auch Vertonungen und Verfilmungen zum Tragen kommen. Sie setzen sich mit anderen Haltungen und Denkweisen insbesondere auch anhand literarischer Texte auseinander. Durch die eingehende Beschäftigung mit Phänomenen der Textgestaltung und durch analytisch-interpretierende Verfahrensweisen gelangen die Jugendlichen zu einem vertieften Bewusstsein für die Wirkungsweisen von Texten und für Fragen der sprachlichen Ästhetik. Sie werden dazu befähigt und angeregt, Bezüge zum politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld der behandelten Texte, ggf. zur Literatur anderer Sprachen und zu anderen künstlerischen Ausdrucksformen herzustellen. Dies geschieht vornehmlich in fächerübergreifender Projektarbeit. Durch gezielte Hinweise werden die Schüler zudem zur Lektüre über die Schule hinaus angeregt. Sie erstellen auch längere Texte zu den verschiedensten Sprech- und Schreibanlässen und achten dabei auf Präzision des Ausdrucks, idiomatische Korrektheit, eine klare, überzeugende Darstellung, die Textsorte und den Adressatenbezug. Texte und Themen werden in zunehmendem Maß von den Schülern selbst erschlossen, aufbereitet und präsentiert.

Texterschließung

Textarten

  • nicht-fiktionale Texte
    • authentische Texte zu ausgewählten landeskundlichen Themen: journalistische Texte und Kommentare (auch Karikaturen); Materialien (auch Tabellen, Statistiken, Graphiken, Diagramme) aus Nachschlagewerken und aus dem Internet

    • Sachtexte zu literarischen Themen

 

  • fiktionale Texte
    • Begegnung mit mindestens zwei klassischen Werken der russischen Literatur und Geistesgeschichte anhand von Auszügen (z. B. Puschkin, Gogol, Dostojewskij, Lew Tolstoj, Pasternak, Solschenizyn, Trifonow)
    • eine Ganzschrift oder Auszüge aus der erzählenden Literatur des 19., 20. oder 21. Jahrhunderts (z. B. Puschkin, Tschechow, Lew Tolstoj, Paustowskij, Ulizkaja, Tolstoja, Trifonow, Marinina), ggf. Romane in Auszügen (z. B. Akunin)

    • ein Drama von Tschechow oder eines zeitgenössischen Autors in Auszügen oder als Ganzschrift bzw. Auszüge oder eine Ganzschrift aus dem Bereich Film (Filmskript oder Textbuch)

    • einzelne Gedichte von Klassikern der russischen Lyrik, darunter ein Gedicht von Puschkin

    • Lieder

    • Karikaturen 

    • mindestens ein Spielfilm, ggf. in Auszügen, weitere Film- und Fernsehausschnitte

 

Kompetenzen

  • wesentliche Aussagen von Texten durch kursorisches Lesen erfassen

  • Techniken der Textinterpretation und Analyse anwenden und vertiefen, ggf. Querbezüge zwischen literarischen und landeskundlichen Texten herstellen

  • sich zu Texten unter Benutzung eines differenzierten Repertoires von Fachbegriffen äußern

  • auf der Grundlage inhaltlicher und stilistischer Analyse von Texten zu fundierten Interpretationen und Wertungen gelangen

  • sprachliche Experimente, Grenzformen von Textarten kennenlernen; die Problematik der Genrezuordnung diskutieren

  • literarische Texte ggf. in den Kontext der Weltliteratur einordnen

  • die Textsorte und ggf. die Intention des Autors erkennen

Texterstellung

Textarten

  • Zusammenfassung

  • Text- und Bildanalyse

  • Kommentar und Stellungnahme zu inhaltlichen und sprachlich-stilistischen Aspekten von Texten

  • Stellungnahme zu Sachproblemen als Erörterung und in Form weiterer Textsorten, z. B. Leserbrief, Rede, fiktiver Dialog

  • ggf. Gedicht, Kurzgeschichte, Szene für ein Theaterstück oder Filmskript

Kompetenzen

  • längere komplexere Texte und Textabschnitte auf Russisch zusammenfassen

  • argumentierende und darstellende Texte zu vielfältigen Fragestellungen verfassen

  • fundierte, sowohl auf Sachkenntnissen als auch auf eigenen Erfahrungen beruhende Stellungnahmen (сочинение) zu aktuellen Problemen und allgemeinen, auch kontroversen, Fragestellungen verfassen

  • bildliche und graphische Darstellungen analysieren und ihre Aussagen versprachlichen und kommentieren

  • textanalytische Fragen unter Verwendung von Fachwortschatz beantworten

  • ggf. einen kurzen Text nach Vorgaben kreativ erstellen (z. B. Veränderung der Erzählperspektive, Weiterführen der Handlung, freies Erzählen)

Ru 11/12.3 Interkulturelles Lernen und Landeskunde

Aufbauend auf den bereits erworbenen Kompetenzen und Kenntnissen setzen sich die Lernenden mit größeren Themenbereichen auseinander, wobei sie Überblickswissen erwerben und Verständnis für komplexe Zusammenhänge, Abläufe und Wechselwirkungen entwickeln. In diesem Rahmen diskutieren und entwerfen sie auch Zukunftsperspektiven. Aktuelle Ereignisse und Entwicklungen werden auch über die genannten Themenbereiche hinaus berücksichtigt. Die Schüler erfassen die Lebenswirklichkeit in Russland auch vom geschichtlichen Hintergrund her und gelangen zu einem fundierten Urteil, wobei sie durch den Vergleich mit den Verhältnissen in Deutschland bzw. in anderen Ländern die Bedingtheit der eigenen Sichtweise reflektieren. Sie lernen, wichtige Registerunterschiede richtig zu deuten, auf nonverbale Mittel der Kommunikation angemessen zu reagieren und sich in verschiedenen interkulturellen Verständigungssituationen sprachlich angemessen zu verhalten. Die Jugendlichen nehmen ausgewählte Aspekte der russischen Kultur bewusst wahr, sind offen für individuelle und gesellschaftliche Normvorstellungen (z. B. weltanschaulich geprägte Verhaltensmuster), die von den eigenen abweichen, werden befähigt, Veränderungen in der russischen Gesellschaft wahrzunehmen und sie mit Veränderungen im eigenen Land in Bezug zu setzen, reflektieren mögliche Probleme in der interkulturellen Kommunikation zwischen Deutschen und Russen und entwickeln Lösungen. Die Grundlage der Beschäftigung mit landeskundlichen Inhalten bilden überwiegend authentische nicht-fiktionale und fiktionale Texte. Insgesamt gelangen die Schüler zu einer differenzierten Haltung gegenüber der russischen Kultur. Sie werden sich der eigenen Rolle als Sprach- und Kulturmittler bewusst sowie befähigt und motiviert, sich auch außerhalb des Unterrichts mit Entwicklungen in Russland zu befassen. Ggf. werden fächerübergreifende Bezüge und historische Entwicklungen und Hintergründe aufgezeigt; diese können in Projekten (zusammen mit anderen Fächern) bearbeitet werden.

Themenbereiche

Aus dem Bereich Geschichte, Politik oder Wirtschaft des 20. und 21. Jahrhunderts sowie aus dem Bereich der Kultur (z. B. Musik, Theater, Filmschaffen, Ballett, Bildende Kunst, Architektur) sind jeweils mindestens zwei Schwerpunkte bzw. Themen, aus dem Bereich Geschichte bzw. Politik aus früheren Jahrhunderten sowie aus dem Bereich Geistesgeschichte, Naturwissenschaft, Technik ist jeweils ein Schwerpunkt bzw. Thema zu behandeln.

 

Geschichte, Zeitgeschichte, Gesellschaft, Politik

  • wichtige Etappen und historisch bedeutsame Persönlichkeiten der russischen Geschichte, auch unter Einbeziehung enger historischer Verbindungen zwischen Russland und Deutschland

  • Unterschiede in der Wertung und Gewichtung historischer Ereignisse (z. B. Erster Weltkrieg, Oktoberrevolution, Zweiter Weltkrieg)

  • Staatsaufbau und gesellschaftliche Situation zur Sowjetzeit

  • Beschäftigung mit Persönlichkeiten und Ereignissen des Zeitgeschehens in der Russischen Föderation bzw. in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, ggf. unter Berücksichtigung historischer Hintergründe

  • Staatsaufbau der Russischen Föderation; politisches Leben

  • Russlands sich wandelnde Rolle im Rahmen der internationalen Politik

  • Bildungswesen in Russland
  • Konflikte in ihrer historischen bzw. weltanschaulichen Bedingtheit
  • Multinationalität; Nationalitätenprobleme; Migration
  • Situation Jugendlicher (z. B. Lebensstil, Einfluss westlicher Lebensweise) und alter Menschen
  • die Rolle der Frau in Geschichte und Gegenwart
  • die orthodoxe Kirche und ihr Verhältnis zum Staat in Geschichte und Gegenwart; Folgen des Atheismus

Wirtschaft, Arbeitswelt, Umwelt, Geographie

  • geographische und topographische Gegebenheiten; klimatische Bedingungen

  • die Erschließung Sibiriens

  • Entwicklungstendenzen in der russischen Wirtschaft: aktuelle wirtschaftliche Gegebenheiten, Arbeitswelt, Wirtschaftsbereiche, Rohstoffe und natürliche Ressourcen, Strukturwandel, Mobilität

  • Umweltprobleme und mögliche Lösungen

Kunst, Kultur, Medien

  • Alltagskultur und Traditionen (z. B. Feier- und Festtage, religiöses Brauchtum)

  • Unterschiede in der materiellen Kultur innerhalb Russlands (z. B. regionale oder altersgruppengemäße Subkulturen in Bezug auf Wohnen, Essen, Folklore, Brauchtum, Musik, Kunst)

  • kulturelles Leben in Russland und russischsprachigen Gebieten

  • Medien: Verbreitung, Tendenzen, Wirkung

  • das musikalische Schaffen russischer Komponisten und ihre Einordnung in die europäische Musikgeschichte

  • Leben und Werk eines russischen Künstlers (z. B. Rubljow, Repin, Lewitan, Musorgskij, Tschajkowskij, Stanislawskij, Schaljapin, Mejerchold, Eisenstein, Schostakowitsch, Tarkowskij)

  • Bildende Kunst in Russland, z. B. Ikonenmalerei, передвижники, Denkmäler, Maler der Moderne

  • Zentren der Kunst (z. B. Tretjakow-Galerie, Ermitage) oder Geschichte eines berühmten Theaters (z. B. Bolschoitheater)

  • Einflüsse westeuropäischer Kultur und Kunst auf die Entwicklung Russlands; Einflüsse russischer Kultur und Kunst auf die Entwicklung in Westeuropa („Russen in Europa“)

  • ein besonders herausragendes Bauensemble (z. B. Moskauer Kreml, Stadtzentrum von St. Petersburg, Altstadt von Nowgorod)

Geistesgeschichte, Naturwissenschaft, Technik

  • ein Schwerpunktthema aus dem Bereich der Ideengeschichte (z. B. Orthodoxie, Slawophile und Westler)

  • Leistungen Russlands auf dem Gebiet von Technik und Wissenschaft (z. B. Weltraumforschung)

  • Biographie eines bedeutenden Vertreters aus Wissenschaft und Forschung (z. B. Lomonosow, Mendelejew, Kowalewskaja, I. Pawlow)

Ru 11/12.4 Lernstrategien und Methoden selbständigen Arbeitens

Aufbauend auf den bereits erworbenen Kenntnissen und mithilfe der ihnen bekannten Arbeitsmethoden übernehmen die Schüler in den Jahrgangsstufen 11 und 12 Verantwortung für die Organisation großer Teile des eigenen Lernprozesses. Sie sind in der Lage, die erlernten Strategien entsprechend modifiziert auf andere Sprachen zu übertragen. Ihre methodische Grundbildung festigen und erweitern sie dahingehend, dass sie Basis lebenslangen Fremdsprachenlernens sein kann. Die Schüler beherrschen unterschiedliche Präsentationstechniken und bauen ihr Urteilsvermögen im Umgang mit selbst beschafftem Material aus verschiedenen Quellen aus, wobei ihnen die in ihren Seminaren zusätzlich erworbenen Kenntnisse beim wissenschaftlichen Arbeiten zugutekommen. Damit bildet die in der Schule erworbene Medienkompetenz eine tragfähige Basis für Studium und Beruf. Zudem entwickeln die Schüler die Fähigkeit weiter, eigene Lern- und Arbeitsprozesse zu evaluieren und bei Bedarf zu optimieren.

  • bereits erworbene Strategien zur Erschließung unbekannter Wörter und Sinnzusammenhänge systematisch auch auf umfangreichere Texte anwenden

  • Methoden der Worterklärung sicher anwenden; die Mehrdeutigkeit (Polysemie) und Kontextabhängigkeit von Wortbedeutungen beachten

  • unterschiedliche Lesetechniken zur Informationsentnahme gezielt einsetzen

  • das eigene Leseverstehen gezielt zur Förderung privater, aber auch studien- und berufsbezogener Weiterbildung nutzen

  • Wörterbücher, Grammatiken, Nachschlagewerke und weitere Hilfsmittel zum individuellen Lernen und Wiederholen sowie zum Erstellen und Überarbeiten eigener Texte zielgerichtet, selbständig und effizient nutzen

  • (Unterrichts-)Notizen und Exzerpte selbständig anfertigen und als Basis für umfangreichere mündliche und schriftliche Äußerungen nutzen

  • verschiedene (v. a. russischsprachige, deutsche und englische) Quellen für Referate und ggf. zur Erschließung längerer Texte nutzen; korrekt und sorgfältig zitieren

  • unterschiedliche Medien zur adressatengerechten Gestaltung eines Vortrags reflektiert einsetzen

  • Gesprächsstrategien ausbauen und situationsgerecht anwenden

  • Projekte vorbereiten, durchführen und nachbereiten (ggf. auch fächerübergreifend)

  • Arbeitsprozesse in der Teamarbeit selbständig und zielorientiert organisieren

  • größere Zusammenhänge erkennen und Wissen aus anderen Fächern einbringen

  • Informationsdefizite präzise formulieren und selbständig Lösungswege finden

  • außerschulische Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen

  • eigene Arbeitsmethoden und Lernergebnisse evaluieren (z. B. in Form eines Portfolios) und optimieren, bekannte Strategien zur Verbesserung der mündlichen und schriftlichen Ausdrucksfähigkeit anwenden (Fehlerprophylaxe, Fehleranalyse)

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