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11/12 Spanisch (3. Fremdsprache) (4)

Die Schüler führen auf der Grundlage der bisher erworbenen soliden Fertigkeiten und Kenntnisse Spanisch fort und gelangen zu einer vertieften sprachlichen und interkulturellen Kompetenz. Dadurch erweitern sie ihre Allgemeinbildung und erwerben Qualifikationen für Studium und Beruf.

Im Gebrauch des Spanischen in Wort und Schrift gewinnen sie zunehmend an Sicherheit und Flexibilität und bauen so ihre Kommunikationsfähigkeit aus. Die Erfahrung der eigenen Lernfortschritte soll ihre Freude an der Beschäftigung mit der Sprache intensivieren und die Neugier erhalten: Auch nach Beendigung ihrer Schullaufbahn sollen die Jugendlichen zu einer selbständigen Weiterbeschäftigung mit dem Spanischen motiviert sein und den Kulturen Spaniens und Hispanoamerikas mit Aufgeschlossenheit und Interesse begegnen.

In den Jahrgangsstufen 11 und 12 erwerben die Schüler eine wissenschaftspropädeutische Grundbildung mit praxisnahem Anwendungsbezug. Sie festigen und erweitern ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten mit dem Ziel, im schulischen, privaten und beruflichen Bereich in spanischer Sprache kommunizieren zu können, vor allem auch in sachbezogenen und fächerübergreifenden Zusammenhängen. Sie befassen sich intensiv auch mit anspruchvolleren Texten und Kommunikationssituationen, arbeiten mit einem hohen Maß an Selbständigkeit, setzen Lern- und Arbeitsmethoden bewusst ein und nutzen dabei auch außerschulische Lernmöglichkeiten. Die eingehende Auseinandersetzung mit der spanischsprachigen Literatur erfahren sie als Bereicherung. Die Schüler lernen einige geisteswissenschaftliche Methoden kennen, betrachten soziokulturelle Phänomene und aktuelle Entwicklungen differenziert und beziehen unterschiedliche, ggf. auch historische Perspektiven mit ein.

Sp 11/12.1 Sprache

Die Schüler bauen ihre sprachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten aus, sodass sie schließlich in der Lage sind, eine Vielzahl von Situationen des privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Lebens in spanischer Sprache zu bewältigen. Sie erfassen auch anspruchsvollere Hör-, Hör-/Seh- und Lesetexte, können mündlich und schriftlich überzeugend argumentieren, auf unterschiedliche Gesprächspartner eingehen und kohärente, klar strukturierte Texte für verschiedene Schreibanlässe und Adressaten verfassen.

Die Schüler beschäftigen sich mit einem umfassenden Spektrum von Themen aus der spanischsprachigen Welt, darunter auch Fragen der literarischen Ästhetik. Sie trainieren das Verstehen authentischer Hör- und Hör-/Sehtexte unter zunehmend realitätsnahen Bedingungen, auch am Beispiel regionaler und sozialer Varianten. Im mündlichen Ausdruck erreichen sie einen höheren Grad an Flexibilität im Umgang mit angemessenen Redemitteln; sie üben sowohl, sich in unvorbereiteten Situationen spontan relativ umfassend zu äußern, als auch längere mündliche Vorträge vorzubereiten und adressatengerecht darzubieten. Durch die Auseinandersetzung mit einem breit gefächerten Korpus nicht-fiktionaler und fiktionaler Texte aus unterschiedlichen Sachgebieten bzw. Epochen gelangen die Schüler zu einer höheren Kompetenz im Leseverstehen. Im schriftlichen Sprachgebrauch achten sie insbesondere auf die Präzision des Ausdrucks, eine differenzierte und stringente Argumentation sowie stilistische Angemessenheit. Sie übertragen komplexere Inhalte auch aus weniger vertrauten Themengebieten mündlich wie schriftlich in die jeweils andere Sprache.

Sprachreflexion und Einblicke in die Funktionen von Sprache tragen zu einem vertieften Sprachverständnis und Sprachbewusstsein bei und ermöglichen es den Schülern, ihre Sprachproduktion kritisch zu überprüfen und zu optimieren sowie bereits erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten in neuen Situationen und ggf. beim Erlernen weiterer Fremdsprachen anzuwenden.

Die am Ende der Jahrgangsstufe 12 angestrebten kommunikativen Fertigkeiten entsprechen der Stufe B2, im Bereich des Leseverstehens der Stufe C1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.

Kommunikative Fertigkeiten

Hörverstehen

  • zunehmend ­komplexe Äußerungen, Redebeiträge, Vorträge und Diskussionen zu einem breiten Spektrum von Themen global und in wichtigen Details verstehen, auch unter realistischen Bedingungen (z. B. Hintergrundgeräusche, hohes Sprechtempo, regionale Varianten bei Muttersprachlern)

  • Rundfunksendungen und andere Tondokumente, Dokumentarfilme und Ausschnitte aus Spielfilmen in den wesentlichen Aussagen verstehen, auch wenn nicht ausschließlich Standardsprache gebraucht wird

Mündliche Ausdrucksfähigkeit

  • sich an einem Gespräch über allgemeine Themen – ggf. auch mit Muttersprachlern – situationsgerecht beteiligen, dabei möglichst flexibel auf Gesprächspartner und Argumente, auch auf unvorhergesehene Wendungen von Diskussionen und Situationen reagieren, sich ggf. mit Umschreibungen behelfen

  • Sachverhalte zu einem breiten Spektrum von Themen in vorbereiteter und spontaner Rede in klarer und detaillierter Form darstellen und kommentieren

  • die eigene Meinung darstellen und argumentativ begründen

  • verschieden starke Gefühle sowie die persönliche Bedeutung von Ereignissen und Erfahrungen ausdrücken, auch gegenüber Muttersprachlern

  • Arbeitsergebnisse und Referate zu komplexeren Themen klar strukturiert präsentieren, weitgehend frei vortragen und auf Nachfragen flexibel reagieren

  • sich in prüfungs- und berufsbezogenen Situationen angemessen verhalten

Leseverstehen

  • längere sowie sprachlich zunehmend komplexe nicht-fiktionale und fiktionale Texte auch zu weniger vertrauten Themenbereichen in den wesentlichen inhaltlichen und sprachlichen Details verstehen

  • Lesetechnik und -tempo auf Länge und Schwierigkeitsgrad des Textes sowie die jeweilige Leseintention abstimmen (detailgenaues, kursorisches und selektives Lesen)

  • einfachere fachsprachliche Texte detailgenau verstehen

Schriftliche Ausdrucksfähigkeit

  • sich in klarer und detaillierter Form zu einem breiten Spektrum von auch weniger vertrauten Themen äußern, dabei den jeweiligen Schreibanlass berücksichtigen

  • die eigene Meinung zu vielfältigen Themen kohärent darlegen und differenziert begründen

  • sich zu Themen aus dem eigenen Interessengebiet und verschiedenen Erfahrungen klar und differenziert, ggf. auch emotional äußern

  • Arbeitsergebnisse je nach Verwendungszweck und Adressatenbezug in ausführlicher oder auch verkürzter Form strukturiert, sprachlich und inhaltlich klar verständlich darstellen

  • für private, studienbezogene und berufliche Zwecke relevante Schreibformen anwenden und die für die jeweilige Textsorte geltenden sprachlichen und formalen Konventionen beachten

­ ­Sprachmittlung

  • in zweisprachigen Situationen verschiedenster Art dolmetschen
  • Inhalte aus verschiedenen Themenbereichen in die jeweils andere Sprache übertragen, dabei in der Regel zusammenfassen oder selektiv wiedergeben, z. B. abhängig von Arbeitsauftrag oder Adressat

Sprachliche Mittel

Aussprache und Intonation

  • Aussprache, Intonation und Sprechgeschwindigkeit einer authentischen Norm annähern
  • beim gestaltenden Lesen und Vortragen Intonation, Artikulation und flüssige Darbietung üben

Wortschatz und Idiomatik

  • den Wortschatz zu den im Unterricht bislang behandelten Themenbereichen wiederholen, vertiefen und systematisch ausbauen

  • die Erschließungstechniken durch Transfer aus den bekannten Sprachen vertiefen
  • den situationsgerechten und idiomatischen Wortschatz für verschiedene unterrichts-, alltags- und berufsbezogene sowie private Lebensbereiche festigen und erweitern, dabei auch das Vokabular zur sprachlichen Interaktion und argumentativen Gesprächsführung ausbauen

  • Wortschatz zur detaillierteren Analyse von Texten wiederholen und erweitern

Grammatik

  • wesentliche grammatische Strukturen festigen und vertiefen, z. B. subjuntivo, Tempora, Bedingungssätze

Sprachreflexion

  • die eigenen Spanischkenntnisse als Basis für die fächerübergreifende Spracharbeit, auch im Sinn der Mehrsprachigkeit, erkennen

  • Gesetzmäßigkeiten der Wortschatzstrukturierung und Wortbildung sowie grammatischer Strukturen und ihrer Funktion im Kontext reflektieren

  • die Funktionalität unterschiedlicher Sprachregister kennen

  • adressaten- und situationsbedingte Unterschiede im Sprachgebrauch kennen

  • Probleme und Grenzen der Übersetzung reflektieren; wichtige strukturelle Unterschiede zwischen dem Spanischen und dem Deutschen erkennen

  • neuere Entwicklungen des Spanischen kennenlernen: Neologismen, regionale und überregionale Sprachentwicklungen, z. B. Espanglish, Jugendsprache

Sp 11/12.2 Umgang mit Texten und Medien

Die Schüler vertiefen und erweitern ihre bisher erworbenen Erfahrungen und Techniken im Umgang mit Texten und wenden diese zunehmend selbständig an. Praxisbezogenes Arbeiten im Team spielt dabei eine wichtige Rolle. Geeignete Techniken und Strategien des Hör-, Hör-/Seh- und Leseverstehens, Methoden der Textanalyse und die Versprachlichung eigener Meinungen und Gedanken werden an einem breiten Spektrum von Themen und einem variablen Korpus authentischer Texte geübt und stetig verbessert. Die Fähigkeit zu differenziertem Textverständnis wird als wesentliche Voraussetzung für das Verfassen eigener, klar strukturierter, sach- und adressatengerechter Texte ausgebaut. Bei der Texterstellung achten die Schüler verstärkt auf Präzision des Ausdrucks, differenzierte und kohärente Argumentation, stilistische Angemessenheit sowie auf textartspezifische und adressatengerechte Darstellung. Dabei ergänzen sich kreative Formen der Auseinandersetzung mit Texten und analytische Verfahren.

Durch den Umgang mit einem breiten Spektrum an authentischen, auch elektronischen Medien erlangen die Schüler zunehmende Sicherheit darin, Darstellungen aus unterschiedlichen Quellen im Hinblick auf ihre Verlässlichkeit sowie die Art der Informationsaufbereitung zu vergleichen, zu beurteilen und in ihrem Wert einzuschätzen. Einfachere wissenschaftliche Texte aus unterschiedlichen Bereichen bereiten die Schüler fächerverbindend auf die Arbeit mit spanischsprachigen Fachtexten in Studium und Beruf vor. Daneben schafft die Einbeziehung literarischer Texte – auch in Verbindung mit Tonaufnahmen, Verfilmungen oder Theateraufführungen – sowie geeigneter filmischer Dokumente Möglichkeiten der Deutung und der Anbindung an bereits vorhandenes Wissen; Aspekte der formalen Analyse werden dabei in angemessenem Umfang mit einbezogen. Die Schüler gewinnen Einblicke in Literaturgeschichte und gängige Methoden der Interpretation von Texten, indem sie einige bedeutende Werke (ggf. in Auszügen) exemplarisch analysieren und Bezüge zum zeitgeschichtlichen Hintergrund sowie zu weiteren künstlerischen Ausdrucksformen (Kunst, Malerei, Musik), ggf. auch der Literatur anderer Sprachen herstellen. Sie arbeiten Gestaltungsmittel sowie deren Wirkung und Aussageabsicht heraus und erschließen sich die ästhetische, historische und gesellschaftliche Dimension der Texte. Sie erkennen die Bedeutung von Literatur als künstlerischer Ausdrucksform und erleben ihre Rezeption als einen kreativen, den Verstand und emotionale Reaktionen sowie ästhetisches Empfinden stimulierenden Prozess. Die Lektüre literarischer Texte soll die Schüler dazu motivieren, sich mit anderen Haltungen, Denk- und Lebensweisen auseinanderzusetzen. Eine integrative Betrachtung von Literatur und Landeskunde bietet zahlreiche Gelegenheiten fächerübergreifenden Arbeitens und trägt dazu bei, die Schüler zur Lektüre auch über die Schule hinaus anzuregen.

Texterschließung

Textarten

  • nicht-fiktionale Texte: authentische, sprachlich und inhaltlich komplexere Hör-, Hör-/Seh- und Lesetexte aus vielfältigen Quellen

    • darstellende und argumentative Sachtexte
    • journalistische und einfache wissenschaftliche Texte
    • Statistiken und Graphiken
    • ggf.: Diskussionen, Interviews, Reden, Essays, Photos, Dokumentarfilme
  • fiktionale Texte aus Spanien und Hispanoamerika:  
    • Begegnung mit mindestens zwei klassischen Werken der spanischen Literatur und Geistesgeschichte an Hand von Auszügen (z. B. Cervantes, Lope de Vega, Calderón de la Barca)
    • eine Ganzschrift aus der erzählenden Literatur des 20. oder 21. Jahrhunderts (z. B. García Márquez, Sepúlveda, Laforet, Matute, Allende), ggf. weitere Romane in Auszügen oder als Ganzschrift, auch aus dem Bereich der Jugendliteratur (z. B. Páez, Ruiz Zafón)
    • ein Drama aus dem 20. oder 21. Jahrhundert (z. B. García Lorca) in Auszügen oder als Ganzschrift bzw. Auszüge oder eine Ganzschrift aus dem Bereich Film (Filmskript oder Textbuch)  
    • Gedichte und canciones

    • Comics (z. B. Quino) und Karikaturen

    • mindestens ein Spielfilm, ggf. in Auszügen (z. B. Machuca, María llena eres de gracia, Quiero ser), weitere Film- und Fernsehausschnitte

 

Kompetenzen

  • umfangreichere authentische Texte fiktionaler und nicht-fiktionaler Art aus vielfältigen Quellen im Hinblick auf inhaltliche, kommunikative und formale Aspekte analysieren, z. B. Textart, Aufbau, Aussage, Autorintention, Argumentationsstruktur und sprachlich-stilistische Gestaltung

  • wichtige Grundtechniken der Analyse von Literatur und Film anwenden, z. B. Personencharakterisierung, Analyse von Handlungsführung und Erzählperspektive

  • verschiedene Darstellungsformen von Themen und Texten vergleichen, z. B. literarische Texte und ihre Verfilmungen; neue Medien

  • Techniken der literarischen Interpretation anwenden, dabei auch außertextliche Faktoren mit einbeziehen

  • komplexere bildliche und graphische Darstellungen analysieren und kommentieren

Texterstellung

Textarten

  • argumentative und darstellende Texte wie Kommentare, Stellungnahmen, Zusammenfassungen mit und ohne Eingrenzung auf bestimmte Aspekte

  • Kurzreferat mit Handout
  • (Leser-)Brief, Interview, Erzählung
  • ggf.: Zeitungsartikel, Bild-/Tonproduktion u. a. m.

Kompetenzen

  • auch längere und detailliertere, klar strukturierte und folgerichtig argumentierende bzw. kommentierende Texte zu vielfältigen Themen und Fragestellungen verfassen

  • zu ausgewählten Themen Informationen und Argumente, auch aus verschiedenen Quellen, resümierend darstellen

  • Anlässe für kreative Texterstellung nutzen, z. B. Texte ergänzen, verfremden, umgestalten, dramatisieren, rekonstruieren oder fortschreiben, Handlungsalternativen aufzeigen, Textsorte verändern, Perspektive wechseln, ein Drehbuch schreiben, selbst erstellte Texte im Rollenspiel vortragen oder vorlesen

Sp 11/12.3 Interkulturelles Lernen und Landeskunde

Die Schüler vertiefen ihre Kenntnisse über den spanischen Sprachraum und ihre Erfahrungen mit interkulturellem Lernen durch die eingehende Auseinandersetzung mit ausgewählten Themenbereichen. Aufgrund einer ausgewogenen Anbindung der einzelnen Themenbereiche an die Lebenswirklichkeit Spaniens einerseits sowie Hispanoamerikas andererseits erweitern sie systematisch ihren Horizont und nehmen dabei auch aktuelle Ereignisse in den Blick. Sie gelangen  ggf. auch unter Einbeziehung historischer Gesichtspunkte  zu einem fundierten Urteil, wobei ihnen durch den Vergleich mit den Verhältnissen in Deutschland bzw. in anderen Ländern die Bedingtheit von Haltungen und Einstellungen sowie der eigenen Sichtweise bewusst wird und sie anderen Verhaltensmustern und Wertesystemen mit Aufgeschlossenheit und Respekt zu begegnen lernen. Literarische Texte, Tondokumente und Verfilmungen sowie elektronische Kommunikationsmittel eröffnen neue Perspektiven, ermöglichen wesentlich die Erschließung kultureller wie landeskundlicher Inhalte und motivieren zu kontinuierlicher Weiterbildung auch über den Schulunterricht hinaus. Recherche, Bearbeitung und Präsentation von Informationen leisten die Schüler mit einem wachsenden Grad an Selbständigkeit. So bereiten sich die Jugendlichen darauf vor, sich bei der Begegnung mit Spanischsprachigen im außerschulischen Bereich (Studium, Beruf und Privatleben) situationsangemessen zu verhalten.

Themenbereiche

Geschichte Spaniens und Hispanoamerikas

  • wichtige Etappen der spanischen Geschichte: Romanisierung; maurische Herrschaft und Reconquista; Reyes Católicos; Karl V. und Philipp II.; Bourbonenherrschaft und Zentralismus; Kolonialreich; Zweite Republik und Bürgerkrieg; Francozeit; Übergang zur Demokratie

  • wichtige Etappen der hispanoamerikanischen Geschichte: präkolumbische Hochkulturen; Kolonialisierung; Unabhängigkeit und Staatenbildung; ­wechselnde Regierungsformen (Demokratie, Diktatur)

Wirtschaftsgeographie, Arbeitswelt und Umweltschutz

  • geographische und topographische Gegebenheiten; klimatische Bedingungen
  • Arbeitswelt und Wirtschaftsbereiche, z. B. Landwirtschaft, Industrie und Tourismus
  • Umweltprobleme und Lösungswege; ggf. Umweltbewusstsein im Vergleich: Deutschland vs. Spanien bzw. Hispanoamerika

  • wichtige aktuelle Entwicklungen und Ereignisse, z. B. sozialer Strukturwandel, Klimaveränderungen, Naturkatastrophen

Gesellschaft und politisches Leben

  • Spanien: politische Institutionen und administrative Gliederung, z. B. Regierungssystem, wichtige politische Parteien, Rolle des Königs, Bedeutung der Autonomías, aktuelle politische Ereignisse

  • politische Verhältnisse und aktuelle Situation in mindestens einem hispanoamerikanischen Land
  • kulturell bzw. historisch bedingte Werte und Normen, Gesellschaft im Wandel: z. B. Geschlechterrollen, Gesellschaftsstruktur und demographische Entwicklung, soziale Brennpunkte, Mobilität und Migration

  • Bildungswesen in Spanien sowie ggf. in einem hispanoamerikanischen Land
  • junge Menschen: Lebensstil, Ausbildung und Zukunftsperspektiven
  • ggf. Rolle von Kirche und/oder Militär
  • aktuelle Themen und Entwicklungen

Internationale Beziehungen

  • Beziehungen Spaniens zu Deutschland, Europa, Hispanoamerika und ggf. weiteren Ländern
  • Beziehungen Hispanoamerikas zu Deutschland, Europa und den USA

Kunst, Kultur, Medien

  • Alltagskultur und Traditionen: z. B. Feier- und Festtage, ggf. religiöses und/oder regionales Brauchtum, Stierkampf, ggf. regionale Küche

  • kulturelles Leben in Spanien und hispanoamerikanischen Ländern: z. B. bildende Kunst und Architektur, Musik und Tanz, Film

  • Medien: Presselandschaft, elektronische Medien, Fernsehen, ggf. Rundfunk

Sp 11/12.4 Lernstrategien und Methoden selbständigen Arbeitens

Aufbauend auf den bereits erworbenen Kenntnissen und mithilfe der ihnen bekannten Arbeitsmethoden übernehmen die Schüler in den Jahrgangsstufen 11 und 12 Verantwortung für die Organisation großer Teile des eigenen Lernprozesses. Sie sind in der Lage, die erlernten Strategien entsprechend modifiziert auf andere Sprachen zu übertragen. Ihre methodische Grundbildung festigen und erweitern sie dahingehend, dass sie Basis lebenslangen Fremdsprachenlernens sein kann. Die Schüler beherrschen unterschiedliche Präsentationstechniken und bauen ihr Urteilsvermögen im Umgang mit selbst beschafftem Material aus verschiedenen Quellen aus, wobei ihnen die in ihren Seminaren zusätzlich erworbenen Kenntnisse im wissenschaftlichen Arbeiten zugute kommen. Damit bildet die in der Schule erworbene Medienkompetenz eine tragfähige Basis für Studium und Beruf. Zudem entwickeln die Schüler die Fähigkeit weiter, eigene Lern- und Arbeitsprozesse zu evaluieren und bei Bedarf zu optimieren.

  • bereits erworbene Strategien zur Erschließung unbekannter Wörter und Sinnzusammenhänge systematisch auch auf umfangreichere Texte anwenden

  • unterschiedliche Lesetechniken zur Informationsentnahme gezielt einsetzen

  • das eigene Leseverstehen gezielt im Rahmen privater, aber auch studien- und berufsbezogener Weiterbildung nutzen können

  • Wörterbücher, Grammatiken, Nachschlagewerke und weitere Hilfsmittel zum individuellen Lernen und Wiederholen sowie zum Erstellen und Überarbeiten eigener Texte heranziehen

  • Unterrichtsnotizen und Exzerpte selbständig anfertigen und als Basis für umfangreichere mündliche und schriftliche Äußerungen nutzen

  • verschiedene Quellen (ggf. auch in verschiedenen Sprachen) für Referate und ggf. zur Erschließung längerer Texte nutzen

  • Informationsdefizite präzise formulieren und selbständig Lösungswege finden

  • unterschiedliche Medien zur adressatengerechten Gestaltung eines Vortrags reflektiert einsetzen

  • eigene Arbeitsmethoden und Lernergebnisse evaluieren (z. B. in Form eines Portfolios) und optimieren, bekannte Strategien zur Verbesserung der mündlichen und schriftlichen Ausdrucksfähigkeit anwenden (Fehleranalyse, Fehlerprophylaxe)

  • Gesprächsstrategien ausbauen und situationsgerecht anwenden

  • Projekte vorbereiten, durchführen und nachbereiten (ggf. auch fächerübergreifend)

  • Arbeitsprozesse in Teamarbeit selbständig und zielorientiert organisieren

  • größere Zusammenhänge erkennen und Wissen aus anderen Fächern einbringen

  • außerschulische Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen
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