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8 Latein (1. Fremdsprache) (3)

Mit der Jahrgangsstufe 8 schließen die Schüler die grundlegende Phase des Spracherwerbs ab und beschäftigen sich erstmals mit lateinischer Originallektüre. Sprachlich einfache und leicht verständliche Texte sollen gewährleisten, dass der Übergang von den Lektionstexten zu originaler Literatur behutsam erfolgt.

Begleitend zur Lektüre erweitern die Schüler das Grundvokabular durch lektürerelevante Wörter und Wendungen und lernen, mit der Wortkunde und dem Wörterbuch zu arbeiten. Auch im Bereich der Grammatik sind den Schülern nun alle grundlegenden Erscheinungen der Formenlehre und Syntax bekannt; dies lässt sie die lateinische Sprache als in sich geschlossenes System begreifen. Die erworbenen Kenntnisse festigen und vertiefen sie anhand der Lektüretexte. Im Mittelpunkt stehen dabei diejenigen Satzstrukturen, die für das Verstehen und die Übersetzung von Originaltexten besonders wichtig sind.

In den Lektionstexten werden die Schüler in weitere Bereiche antiker Kultur und Zivilisation eingeführt. Sie lernen einige Aspekte antiker Philosophie kennen und gewinnen einen Einblick in das Fortleben des Lateinischen in Mittelalter und Neuzeit. Die Texte der Übergangslektüre orientieren sich an den Interessen der Altersgruppe. Die Schüler können sich mit einfachen Fragen des römischen Rechts befassen und dabei exemplarisch die fundamentale Bedeutung des römischen Rechtsdenkens für die europäischen Rechtsordnungen bis in die heutige Zeit erfahren. Beispiele aus den Fabeln des Phaedrus oder aus antiken Anekdoten können ihnen unterschiedliche menschliche Verhaltensweisen vorführen, ausgewählte Passagen aus der Vulgata ihnen die Vielschichtigkeit und Wirkungsmacht des lateinischen Bibeltextes verdeutlichen. Die Inhalte der gelesenen Texte fordern die Jugendlichen zur Stellungnahme heraus und regen sie an, eigene Standpunkte zu entwickeln.

Einfache Fragen zur Interpretation, bei denen verstärkt stilistische und rezeptionsgeschichtliche Gesichtspunkte zum Tragen kommen, erschließen den Schülern den Blick für die Vielschichtigkeit lateinischer Texte.

In der Jahrgangsstufe 8 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
  • erweitertes Grundvokabular; lektürebegleitender Wortschatz; Wortschatzarbeit nach wortkundlichen Prinzipien
  • Formen- und Satzlehre; Gesamtüberblick über die Systematik der lateinischen Grammatik; Stammformen von Verben
  • lateinische Texte in angemessenes Deutsch übertragen
  • einfache literarische Texte formal und inhaltlich erschließen; einfache stilistische Erscheinungen und ihre Funktion im Text erkennen und bestimmen; ggf. Fabel als literarische Gattung
  • weitere Aspekte der Kultur und Zivilisation der Römer; Aspekte der antiken Philosophie und des römischen Rechts; Weiterleben der antiken Kultur und Literatur in Mittelalter und Neuzeit
  • die Bedeutung des Lateinischen für die kulturelle Entwicklung Europas; Kulturwortschatz; Fortleben lateinischer Wörter in modernen Fremdsprachen
  • die Antike mit der heutigen Lebenswelt vergleichen  

L1 8.1 Sprache

Mit Abschluss der grundlegenden Spracherwerbsphase sind die Schüler in der Lage, alle wichtigen Phänomene aus dem Bereich der Formenlehre und Syntax in einem Text zu erkennen und zu bestimmen. Sie übertragen die erworbenen Techniken der Wortschatzerschließung und -strukturierung auf die Lektürearbeit. Durch das Analysieren und Übersetzen zunehmend längerer Texte verstehen sie es immer besser, auch komplexe syntaktische Zusammenhänge zu durchdringen und aufzulösen.

Wortschatz

  • Erweiterung des Grundvokabulars (ca. 300 Wörter und Wendungen, dazu Kulturwortschatz)
  • Wortschatzarbeit (v. a. Wort- und Sachfelder, Wortfamilien)
  • Wiederholung des Grundvokabulars und lektürebegleitende Wortschatzerweiterung
  • Einführung in die Arbeit mit der Wortkunde
  • Einblick in den Umgang mit dem Wörterbuch

Formenlehre

  • weitere Grundbegriffe (Deponens, Gerundiv u. a.)
  • Verben
    • fieri
    • Deponentien
    • Semideponentien, ggf. als Wortschatz
    • Nominalformen: Gerundiv
    • Stammformen weiterer Verben

Satzlehre

  • ggf. weitere Grundbegriffe
  • Satzmodell
    • weitere Füllungsarten
    • Satzanalyse
  • Verwendung der Kasus
    • Dativ des Urhebers
    • Genitiv des geteilten Ganzen
  • Modi
    • Bedeutungen des Konjunktivs im Relativsatz
    • Bedeutungen des Konjunktivs im Hauptsatz (Deliberativ und Potentialis der Gegenwart)
  • Gliedsätze
    • als Satzglieder
    • verschränkter Relativsatz (mit AcI u. a.)
  • satzwertige Konstruktionen
    • Gerundiv
    • NcI (3. Person), ggf. in Verbindung mit der Übergangslektüre

Weitere, im Verlauf der Lektürephase zu behandelnde Stoffe:

historisches Präsens; Imperativ II; historischer Infinitiv; indirekte Rede (mit consecutio temporum)

L1 8.2 Textarbeit

Auf der Grundlage der erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten steigern die Schüler allmählich ihr Lesetempo. Sie werden zunehmend sicher darin, einen lateinischen Text stilistisch ansprechend ins Deutsche zu übertragen. Bei der beginnenden Lektürearbeit werden verschiedene Übersetzungsmethoden angewendet. Die Schüler achten auf Gattungsmerkmale von Texten und lernen, einfache stilistische Besonderheiten zu erkennen und ihre Funktion zu bestimmen. Sie üben, Texte nach verschiedenen inhaltlichen Aspekten zu strukturieren, und verfolgen einen Handlungsstrang über mehrere Lektüreabschnitte hinweg.

  • Übersetzung längerer lateinischer Lektions- bzw. Lektüreeinheiten
  • Übersetzung erster, auch adaptierter Originaltexte
  • formale und inhaltliche Erschließung literarischer Texte; weitere Gattungsmerkmale

L1 8.3 Übergangslektüre

Als Übergangslektüre dienen geeignete Texte erzählenden, historischen oder anekdotischen Inhalts (ggf. in adaptierter Form). Grundsätzlich sind in der Lektürephase die Wahl- bzw. Gewichtungsmöglichkeiten innerhalb der einzelnen Blöcke (gekennzeichnet durch und/oder, oder, fakultativ, z. B.) zu beachten, die eine individuell auf den Kenntnisstand der Schüler abgestimmte Stoffverteilung ermöglichen. 

Fabelhaftes – Fiktionales – Spannendes

In dieser ersten Phase der Übergangslektüre ermöglicht der verhältnismäßig geringe Schwierigkeitsgrad der Texte ein zügigeres Lesen. Die Texte entsprechen den Neigungen und Interessen der Jugendlichen und regen sie zu weiterer Beschäftigung mit lateinischer Literatur an. An Beispielen aus den Fabeln des Phaedrus können sie einige Merkmale antiker poetischer Texte erarbeiten und so in ersten Ansätzen das Zusammenspiel von Inhalt und Sprache verstehen lernen.

  • Textauswahl z. B.
    Phaedrus: Fabeln; Hygin: Fabulae; Gellius: Noctes Atticae; Gesta Romanorum; Historia Apollonii regis Tyri; Amerigo Vespucci [ E2 8.3; It3 8.3; Geo 8.2.3]; Piccolomini: Euryalus et Lucretia; weitere geeignete Prosatexte von der Antike bis zur Neuzeit

 

oder

Alles, was Recht ist

Die Schüler befassen sich mit einigen Fällen aus dem römischen Recht, mit Rechtsregeln und Sprichwörtern. Dabei gewinnen sie einen ersten Einblick in antikes und modernes Rechtsdenken und erkennen, dass menschliches Zusammenleben grundsätzlich bestimmter Regeln bedarf.

  • ausgewählte Fälle aus dem römischen Recht, Rechtsregeln [  WRWSGW 8.2] und Sprichwörter

 

oder

Das Buch der Bücher

Die Schüler lernen den grundlegenden Text des christlich-abendländischen Denkens in seiner lateinischen Fassung kennen. Anhand ausgewählter Passagen aus dem Alten und Neuen Testament entdecken sie nicht nur seine Vielschichtigkeit und sprachliche Besonderheit, sondern machen sich auch bewusst, in welchem Maße die lateinische Übersetzung zur Wirkung der Bibel über die Jahrhunderte hinweg beigetragen hat [  K 8.3; Ev 8.3].

Vulgata (in Auszügen): z. B. Joseph und seine Brüder, biblische Gleichnisse

L1 8.4 Antike Kultur und ihr Fortleben

Die Schüler lernen das Lateinische als Sprache der Wissenschaft und der Kirche in Mittelalter und Neuzeit kennen. Dabei erweitern sie ihr Wissen um die Bedeutung der lateinischen Sprache und der antiken Kultur für die europäische Tradition. Die Beschäftigung mit Grundzügen der antiken Philosophie und des römischen Rechts weckt in den Jugendlichen das Bewusstsein für Fragen der individuellen Lebensgestaltung und für die Notwendigkeit sozialer Normen. Auf der Grundlage der Textinhalte reflektieren die Schüler menschliche Verhaltensweisen und werden angeregt, Bezüge zu ihrer eigenen Erfahrungswelt herzustellen.

Schwerpunktthemen:

  • weitere Bereiche antiker Kultur und Zivilisation
  • Grundzüge der antiken Philosophie und des römischen Rechts
  • die Bedeutung der griechisch-römischen Antike für die kulturelle Entwicklung Europas in Mittelalter und Neuzeit
  • Rezeption antiker Motive

L1 8.5 Methodisches und selbständiges Arbeiten

Am Ende der Lehrbuchphase sind die Schüler in der Lage, ihr bisher erworbenes Wissen themenbezogen zu strukturieren. Sie erarbeiten selbständig, auch im Team, Übersetzungen und beantworten einfache Fragen zur Interpretation der Texte. Arbeitsergebnisse fassen sie übersichtlich zusammen und stellen sie unter Einsatz geeigneter Medien ihren Mitschülern vor. Alle Bestandteile des Lehrbuchs sowie ggf. Zusatzmaterialien sind ihnen so vertraut, dass sie eigenständig Wortschatz und Grammatik üben und vertiefen können.

  • verschiedene Techniken der Wortschatzarbeit selbständig anwenden (z. B. mit der Wortkunde)
  • Kulturwortschatz erkennen und erklären
  • Wörter (nach Anleitung) im Wörterbuch nachschlagen
  • vielfältige Bezüge zu modernen Fremdsprachen eigenständig herstellen
  • wichtige syntaktische Phänomene eigenverantwortlich wiederholen
  • verschiedene Übersetzungstechniken, auch im Hinblick auf die Originallektüre, anwenden
  • ausgewählte lateinische Textabschnitte einzeln oder in der Gruppe erschließen
  • Lerninhalte übersichtlich strukturieren
  • Kultur- und Sachwissen anhand verschiedener Hilfsmittel, z. B. Nachschlagewerke bzw. Lexika, CD-ROMs, Fachzeitschriften, überprüfen und ergänzen
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