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11/12 Kunst (2)

In den Jahrgangsstufen 11 und 12 zeigen die Schüler zunehmend Interesse, die eigene Umwelt geistig-reflexiv zu durchdringen und zugleich ästhetisch zu gestalten. Die Entwicklung einer individuellen Bildsprache in dieser Phase erfordert vor allem das Erlernen unterschiedlicher Abbildungsverfahren, die reflektierte Entscheidung für ein jeweils angemessenes Medium und das Erproben von freiem und experimentellem Gestalten. Sie pendelt zwischen Veranschaulichen und Abbilden, persönlicher Aussage, formalen Übungen und freier Gestaltung. Reflexive und produktive Arbeit werden dabei als gleichwertige Prinzipien eines ganzheitlichen Erkenntnisprozesses gesehen.

Im Bereich Wahrnehmen untersuchen die Schüler ausgewählte Einzelwerke vorrangig der klassischen Moderne bis hin zu Beispielen der aktuellen Kunst und Alltagsästhetik. Sie begreifen so die Moderne als maßgebliche Epoche – auch für das heutige Kunst- und Wirklichkeitsverständnis. In der Werkanalyse erwerben sie die Fähigkeit, sich – in jedem Ausbildungsabschnitt möglichst auch vor Originalen – mit Werken der Kunst und der Alltagsästhetik auseinanderzusetzen. Sie erarbeiten sich auf der Basis der Formanalyse und der ikonologischen Methode Verfahren zur Analyse und Interpretation von Gestaltungen der Kunst und Alltagsästhetik. Die Auseinandersetzung mit Architektur, Städtebau und Kommunikation erfordert eine Ergänzung um technik- bzw. sozialgeschichtliche Ansätze sowie rezeptions- und produktionsästhetische Aspekte.

Die in der Werkanalyse gewonnenen Kenntnisse helfen, die grundlegenden epochalen Tendenzen der klassischen Moderne in ihrer Bedeutung für die Entwicklungen des 20. und 21. Jahrhunderts zu erschließen. Polaritäten, welche die meist in sich widersprüchlichen Tendenzen kennzeichnen, helfen, die Phänomene zu begreifen.

Im Bereich Gestalten werden die in den vorangegangenen Jahrgangsstufen erworbenen Kompetenzen ergänzt und vertieft, die technischen Medien werden in ihrer zunehmend wichtigen Funktion berücksichtigt und in Gestaltungsaufgaben eingebunden. In beiden Jahrgangsstufen ist die Führung eines Skizzenbuchs oder das Anlegen einer Mappe naheliegend. Nach Möglichkeit sind auch Methoden der Werkstattarbeit (z. B. bei Blockveranstaltungen oder Studienfahrten) einzubeziehen. Die Schüler werden angeleitet, eigene und fremde Arbeiten sensibel zu beurteilen. Sie werden ermutigt, selbständig zu arbeiten, gestalterische Mittel bewusst und zielgerichtet einzusetzen, um dabei auf Gegebenheiten und Probleme einfallsreich reagieren zu können. Der Lehrplan bietet vielfache Anknüpfungsmöglichkeiten für die Seminare.

Jahrgangsstufe 11

Ku 11.1 Körper

Die Schüler lernen wichtige künstlerische Positionen der sich entfaltenden Moderne im Hinblick auf die Auffassung des Körpers zu verstehen: Körper als plastische Gestalt sowie als Zeichenträger. Sie wenden – auf der Basis der Ikonologie – das methodische Grundrepertoire für systematische Erschließungen von Kunstwerken und visueller Phänomene an. In der bildnerischen Praxis erweitern sie die Fähigkeiten zur Darstellung des menschlichen Körpers, sowohl abbildend und nachgestaltend als auch frei interpretierend nach selbst gewählten, inhaltlichen Gesichtspunkten.

Wahrnehmen

Kunstgeschichtliche Positionen der klassischen Moderne wie der aktuellen Kunst unter Berücksichtigung folgender Aspekte:

  • Pathos und Innerlichkeit
  • verstecktes und offenes Begehren
  • Figuration und Abstraktion

z. B. bei Abramovic, Valie Export, Freud, Gauguin, Horn, Makart, Moore, Munch, Muybridge, Rodin, Schad, Schiele, van Gogh

Werkerschließung:

  • Formulierung des ersten, subjektiven Eindrucks
  • Beschreibung maßgeblicher Bildstrukturen und -elemente
  • bildnerische Erkundung
  • Analyse der formalen und inhaltlichen Gestaltungszusammenhänge unter Berücksichtigung der jeweiligen ikonographischen Tradition
  • Interpretation unter besonderer Berücksichtigung des jeweiligen kultur- und zeitgeschichtlichen Kontexts

Gestalten

Darstellen des menschlichen Körpers in Zeichnung, Malerei, Plastik und Skulptur (ggf. auch in Film/Photographie) im Hinblick auf die im Bereich „Wahrnehmen“ zu behandelnden kunstgeschichtlichen Positionen:

  • objektivierendes Abbilden und freies Interpretieren von Form, Volumen und Oberfläche
  • Erfassen und Verzerren von Proportionen
  • Wählen von Ansicht, Ausschnitt und Bildformat
  • bildnerische Untersuchungen zur sinnlichen Qualität von Material, Bearbeitungsprozessen und deren Gestaltungsspuren
 

Ku 11.2 Objekt

Die Schüler lernen, die Möglichkeit der Verknüpfung von bestimmten Gegenständen mit persönlichen Erinnerungen und Emotionen zu verstehen und Objekte auch als Zeichen zu interpretieren. Sie erarbeiten sich wesentliche Aspekte dreidimensionaler Gestaltung in Kunst und Design. In der Werkanalyse übertragen sie die erarbeiteten Methoden der Interpretation auf dreidimensionale Gegenstände. In eigenen Entwürfen, gestalterischen Versuchen und Übungen wie Realisierungen schulen sie ihr räumliches Vorstellungsvermögen.

Wahrnehmen

Kunstgeschichtliche Positionen der Moderne und aktuelle Gestaltungstendenzen:

  • Kunsthandwerk und Industrial Design

  • Fundobjekt, Ready-made und Montage
  • Erinnern, Sammeln und Archivieren

z. B. bei Bourgeois, Breuer, Duchamp, Fischli/Weiss, Picasso, Rauschenberg, Riemerschmid, Schwitters, Tatlin, Tinguely, Whiteread

Vertiefungsmöglichkeiten:

  • Ästhetisierung des Alltags
  • Symbolformen des Zusammenlebens

Werkerschließung:

  • Analyse von Werken der Objektkunst und des Design/Kunstgewerbes
  • Wiederholung und Vertiefung der Kenntnisse und Fähigkeiten bei der systematischen Erschließung

Gestalten

Entwickeln von dreidimensionalen Objekten zwischen freier Gestaltung und Design:

  • Planen und Umsetzen von experimentellen oder funktionalen Gestaltungsvorhaben

  • Erproben von Werkstoffen im Hinblick auf Gestaltungsaufgaben 

 

Jahrgangsstufe 12

Ku 12.1 Gebauter Raum

Die Schüler begreifen den möglichen Symbolwert der Architektur sowie ihren Einfluss auf das Empfinden und Verhalten der Benutzer. Sie erarbeiten sich Kenntnisse über aktuelle Tendenzen in der Architektur sowie deren Fundierung in der Zeit von 1850 bis 1930. In der Werkanalyse erweitern sie das Repertoire der Fragestellungen und gewinnen vertiefte Kenntnisse von der Komplexität der Gegenstände. Im Bereich Gestalten" lernen sie, von konzeptionellen Überlegungen ausgehend, adäquate räumliche Vorstellungen und Modelle zu entwickeln und umzusetzen.

 

Wahrnehmen

Positionen in Architektur und Städtebau zwischen 1850 bis 1930 (Historismus, Ingenieurbauten, Jugendstil, klassische Moderne) und aktuelleren Tendenzen (z. B. Postmoderne, Dekonstruktivismus) unter Berücksichtigung von in sich widersprüchlichen Tendenzen:

  • Dekoration und Reduktion
  • Repräsentation und Funktion
  • organische und geometrische Formensprache
  • Eklektizistismus und Aufbruch

z. B. bei Le Corbusier, Gehry, Gropius, Hadid, Paxton, Semper, Stirling, Sullivan, van der Rohe, Wright, Zumthor

Vertiefungsmöglichkeit:

  • Diskussion historischer oder aktueller Architektur- und städtebaulicher Kontroversen

Erweiterte Fragestellungen bei der Werkerschließung:

  • die Rolle des Architekten und des Auftraggebers wie der Auftragssituation
  • die Bedeutung von Material, Konstruktion, Topographie
  • weltanschauliche, soziale und geschichtliche Faktoren
  • Einfluss der Architektur auf Empfinden und Verhalten der Nutzer und Betrachter

 

Gestalten

Entwickeln von Raumvorstellungen im Hinblick auf die im Bereich Wahrnehmen" genannten Positionen:

  • Ausbilden der zeichnerischen und photographischen Gestaltungsgrundlagen, um Räume entwerfen und dokumentieren zu können

  • Entwickeln von Raumkonzepten
  • Bauen von Modellen zur Entwicklung architektonischer und städtebaulicher Vorstellungen mit unterschiedlichen Materialien – möglichst im Team

 

 

Ku 12.2  Kommunikation

Die Schüler begreifen alltagsästhetische Phänomene und Kunstwerke als Teile komplexer Kommunikationsprozesse in der Gesellschaft. Dabei lernen sie unterschiedliche Kommunikationsstrategien vor allem von Künstlern und Gebrauchsgraphikern des 20. Jahrhunderts verstehen. Im Gestalten werden sie fähig, eigene visuelle Kommunikationsstrategien zu entwickeln, auszuwählen und umzusetzen

Wahrnehmen

Kunstgeschichtliche Positionen der klassischen Moderne und des 20./21. Jahrhunderts:

  • Affirmation und Kritik
  • Provokation, Überwältigung und poetische Verklärung
  • Erweiterung des Kunstbegriffs und Autonomie der Gestaltung

z. B. bei Beuys, Calle, Carson, Cézanne, Duchamp, Eisenstein, Grosz, Heartfield, Höch, Kandinsky, Malewitsch, Paik, Rist, Jan Tschichold, Bill Viola, Warhol

Vertiefungsmöglichkeiten:

  • Funktionswandel der Kunst unter besonderer Berücksichtigung des jeweils genutzten Mediums
  • ein aktueller Diskurs zur Medienkritik
  • Auseinandersetzung mit künstlerischen Manifesten und programmatischen Äußerungen zu Gestaltungsfragen

Werkerschließung:

  • Transfer geeigneter, bereits erarbeiteter Fragestellungen der Werkanalyse auf Gegenstände der genannten Künstler/Gestalter

  • selbständige Untersuchung eines exemplarischen Beispiels unter besonderer Berücksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte

Gestalten

Kommunikation erproben und gestalten:

  • Entwickeln und Realisieren eines Konzepts für eine künstlerische Intervention in der Öffentlichkeit (Ausstellung, Aufführung), ggf. als Gruppenarbeit und in Teilen computergestützt

 

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