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11/12 Evangelische Religionslehre (2)

In den Jahrgangsstufen 11 und 12 stehen grundlegende systematisch-theologische Themen wie die Frage nach der Beziehung von Gott und Mensch und der sich daraus ergebenden Lebensführung mit ihrer Bedeutung für die konkrete Lebenswirklichkeit im Mittelpunkt. Die Schüler nehmen die theologischen, anthropologischen und ethischen Denkfiguren des Christentums in ihrer evangelischen Ausprägung als Angebot wahr und werden befähigt, eine christliche Perspektive in den gesamtgesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Damit vertiefen Sie ihr Wissen aus den vorherigen Jahrgangsstufen, werden sich der Relativität ihrer eigenen Meinung bewusst, entwickeln einen eigenen qualifizierten Standpunkt und lernen, diesen zu artikulieren und zu vertreten.

Die Schüler werden mit der Fachterminologie und den theologischen Arbeitsweisen in dem Maß vertraut, das einem Allgemeinwissen auf Oberstufenniveau entspricht und für die Verständigung in der christlichen Sprachgemeinschaft unerlässlich ist; dazu gehört auch das Verständnis für die Sprache biblischer Texte und christlicher Bekenntnisse. So erweitern die Schüler ihre religiöse Sprachfähigkeit und erwerben für Studium und Beruf nötige methodische Fähigkeiten; dazu trägt auch die wissenschaftspropädeutische Arbeit im Seminar bei. Zudem eröffnet das Seminarfach, z. B. in der Zusammenarbeit mit kirchlichen und diakonischen Einrichtungen, die christliche Perspektive auf unterschiedlichste Arbeitsbereiche und bietet den Schülern Orientierung bei der Klärung ihrer Lebensentwürfe.

Jahrgangsstufe 11

In der Jahrgangsstufe 11 machen sich die Schüler einleitend mit den Denkvoraussetzungen wissenschaftlicher Arbeit und dem grundsätzlichen Problem der Wahrnehmung von Wirklichkeit vertraut. Dabei reflektieren sie, wie sich christliches Reden von Wahrheit zu einem pluralen Wahrheitsbegriff verhält. Den Schwerpunkt dieser Jahrgangsstufe bilden die Fragen nach dem Verständnis Gottes und des Menschen. Indem die Schüler eigene Erfahrungen und gesellschaftliche Problemstellungen in den Blick nehmen, klären sie in der Auseinandersetzung mit den christlichen Aussagen über Gott und Mensch ihre eigenen Vorstellungen und nehmen wahr, dass diese Sichtweisen sich wechselseitig beeinflussen und Auswirkungen auf das Handeln haben. Im Hinblick darauf, was den Menschen „heil‟ macht, erproben sie exemplarisch die Zusammenschau von anthropologischen, theologischen und ethischen Aspekten.

Ev 11.1 Was ist wahr? Wahrnehmung und Wirklichkeit (ca. 12 Stunden) 

Unter Einbezug der Frage, wie menschliche Wahrnehmung funktioniert, vergleichen die Schüler unterschiedliche Modelle der Wahrnehmung und Erkenntnis. Sie setzen sich mit medialer Konstruktion von Wirklichkeit auseinander und überprüfen kritisch dahinter stehende Menschenbilder.

Die Schüler lernen unterschiedliche Wahrheitsvorstellungen kennen und können unter Berücksichtigung des neutestamentlichen Wahrheitsverständnisses dazu begründet Stellung nehmen.

  • Fragen der Wahrnehmung, Vermittlung und Beschreibung von Wirklichkeit reflektieren
    • Bedeutung von „Wahrheit und „Wahrhaftigkeit, objektive und subjektive Wahrheit bzw. Erkenntnis

    • Wahrnehmung und Beschreibung von Wirklichkeit: Unterschiede im Zugang z. B. der Geistes- und Naturwissenschaften; Platons Konzept der Erkenntnis; Grenzen objektiver Erkenntnis nach Vorstellungen Kants

    • mediale Konstruktion von Wirklichkeit: eine ausgewählte Problemstellung der Medienethik (z. B. Verhältnis von Medienwirklichkeit und Realität, Verlässlichkeit von Informationen, Persönlichkeitsschutz)

  • das Wahrheitsverständnis des Christentums von anderen Vorstellungen unterscheiden

    • die Spannung zwischen Ausschließlichkeit und Beliebigkeit als Grundmuster der gegenwärtigen Diskussion

    • Wahrheit im Neuen Testament: Jesu Selbstbezeichnung als Wahrheit (Joh 14,6); Wahrheit als eschatologische Größe (1 Kor 13), Streit um die Wahrheit als Ausdruck des Lebens zwischen „schon und „noch nicht

Ev 11.2 Wer bin ich?  Das christliche Verständnis vom Menschen (ca. 16 Stunden)

Die Schüler finden sich als Persönlichkeiten innerhalb gesellschaftlicher Zusammenhänge vor. Sie reflektieren diese Situation und setzen sich mit der Vielfalt von Überlegungen und Entwürfen auseinander, die das Wesen des Menschseins zu erfassen suchen. Bei der Begegnung mit grundlegenden Denkfiguren des christlichen Verständnisses vom Menschen klären sie ihr eigenes Menschenbild und erkennen mögliche Folgerungen für die Lebensführung.

  • Voraussetzungen des menschlichen Daseins wahrnehmen
    • Faktoren der Identitätsbildung wie Kultur, Familie, Tradition
    • Diskussion über das Verhältnis von Anlagen und soziokultureller Prägung
  • mit Grundzügen biblisch-reformatorischer Anthropologie vertraut sein

    • der Mensch als Geschöpf und Ebenbild Gottes, als gebrochenes Wesen und Sünder im Sinne von 1. Mose 1.2f., Röm 7,7-25 und M. Luthers Auslegung des 1. Glaubensartikels im Kleinen Katechismus

    • der gerechtfertigte Mensch im Sinne von Röm 3,21-28 und der Rechtfertigungslehre M. Luthers ("simul iustus et peccator")

  • das Spezifikum des Menschen an einer übergeordneten Fragestellung herausarbeiten, z. B. freier Wille, Sprache, Bewusstsein, Unterschied von Mensch und Tier

    • ein Beitrag aus Biologie oder Psychologie  oder Philosophie zur gewählten Fragestellung

    • dazu passende Impulse christlicher Anthropologie

Ev 11.3 Woran hängt dein Herz?  Die Frage nach Gott (ca. 18 Stunden)  

Unter Einbezug von eigenen und fremden Gottesbildern und Gotteserfahrungen machen sich die Schüler ihre eigene Einstellung zur Frage nach Gott bewusst. Sie reflektieren die Vereinbarkeit von Erfahrungen wie Zweifel, Gottferne, Leid und Sinnlosigkeit mit dem Glauben an einen persönlichen Gott, setzen sich mit religionskritischen Anfragen auseinander und vertiefen ihr Verständnis eines (mit-)leidenden Gottes als Zentrum christlichen Denkens.

  • unterschiedliche Vorstellungen von und Erfahrungen mit Gott in der Biographie und Geschichte wahrnehmen

    • Veränderungen im Gottesbild in der eigenen Biographie (religiöse Entwicklung); Relevanz des Gottesglaubens in der Gegenwart, Erfahrungen der Abwesenheit Gottes

    • Gottesbilder und -vorstellungen; Bilder der Kunst; evtl. Vergleich und Auseinandersetzung mit Vorstellungen nichtchristlicher Religionen

    • Erfahrungen von Leid im persönlichen und gesellschaftlichen Umfeld als Herausforderung an den Gottesglauben; Beiträge zur Theodizeefrage: z. B. Hiob, M. Luther („deus absconditus), G. W. Leibniz, ein zeitgenössischer Ansatz

    • Atheismus: L. Feuerbachs religionskritischer Ansatz, ggf. ein weiterer Ansatz, z. B. F. Nietzsche

  • mit christlichem Reden von Gott vertraut sein

    • die Schwierigkeit, von Gott zu reden bzw. ihn darzustellen: Bildlosigkeit, Grenzen der Sprache und der Erkenntnis [Ev 11.1]; Sinn des Bilderverbots

    • Glaube als Vertrauen und als Glaubensinhalt: "woran du dein Herz hängst": M. Luthers Auslegung zum 1. Gebot im Großen Katechismus 

    • der sich offenbarende Gott (2. Mose 3,13-15); der in der Geschichte wirksame Gott: Exodusgeschehen, Inkarnation, Passion und Auferstehung (z. B. Lk 2,1-20; Lk 24,13-35; Joh 1,1-14; Phil 2,5-11); der richtende und vergebende Gott (z. B. Mt 25,31-46; Lk 15,11-32)

    • grundlegende Aussagen des Apostolikums: Trinität und die Frage nach dem Einen Gott, Jesus Christus als "wahrer Gott und wahrer Mensch", Bedeutung des Heiligen Geistes und der Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden

    • ein Beispiel für das Reden von Gott in der modernen Theologie

Ev 11.4 Gesund und heil?  Das Leben angesichts der Unvollkommenheit (ca. 10 Stunden)

Die Schüler nehmen eigene und gesellschaftliche Vorstellungen von Gesundheit und Leistungsfähigkeit in den Blick und bringen sie mit christlichen Impulsen zum Umgang mit Krankheit und Endlichkeit ins Gespräch. An einem aktuellen medizinethischen Beispiel konkretisieren sie die Frage nach dem Umgang mit dem unvollkommenen Körper. Die in 11.2 erarbeiteten Grundelemente der biblisch-reformatorischen Sicht auf den Menschen werden in der Auseinandersetzung vertieft.

  • im Themenfeld Gesundheit menschliche Sehnsüchte, gesellschaftliche Ideale und ihre Brüchigkeit wahrnehmen und die damit verbundenen Vorstellungen vom perfekten Leben hinterfragen

    • Streben nach dem perfekten Körper: Phänomene und ihre Motive (z. B. Schönheitsoperationen, Fitnesskult, Styling; evtl. damit zusammenhängende Suchtprobleme wie Essstörungen und angemessene Hilfen im Umgang damit)

    • Umgang mit Gesundheit und Krankheit

    • irdisches Leben als fragmentarisches Leben in Begrenzung durch Körperlichkeit, Endlichkeit, Eingebundenheit in die Zeit usw.; Leben mit persönlichen Einschränkungen

  • christliche Impulse für den Umgang mit Krankheit und Begrenzung auf eine medizinethische Fragestellung beziehen (z. B. aktive Sterbehilfe, Präimplantationsdiagnostik/pränatale Diagnostik, Genmanipulation)
    • Wahrnehmung des Problems aus verschiedenen Perspektiven

    • wesentliche Aspekte des christlichen Verständnisses vom Menschen als kritischer Beitrag zur Bearbeitung des ausgewählten Beispiels

    • Entlastung durch den Glauben an die bedingungslose Zuwendung Gottes zum Menschen; Heil als ganzheitliches, nicht nur körperliches Ereignis (z. B. Mk 2,1-12; Joh 6,35)

Jahrgangsstufe 12

Ist in der Jahrgangsstufe 11 der enge Zusammenhang zwischen der Situation des Menschen, seinem Glauben und  Handeln exemplarisch verdeutlicht worden, rückt nun für die Schüler die ethische Dimension des menschlichen Lebens in den Mittelpunkt des Nachdenkens. Bei der Beschäftigung mit der grundlegenden Frage nach dem Gewissen, der Herkunft ethischer Maximen und der Bewertung von Handlungen werden die Einsichten zum Wesen des Menschen und der Frage nach Gott neu beleuchtet und vertieft.

Die Schüler der Jahrgangsstufe 12 werden sich als junge Erwachsene zunehmend der Fülle von Herausforderungen bewusst, die es bei der Wahrnehmung verantwortlichen Handelns zu bewältigen gilt – auch im Blick auf anstehende Weichenstellungen für ihre Zukunft. Durch die Auseinandersetzung mit ethischen Grundpositionen lernen sie, die unterschiedlichen Bewertungsmöglichkeiten menschlichen Handelns zu hinterfragen und entdecken Einstellungen und Haltungen, mit denen sie ihr Leben verantwortungsvoll gestalten können; diese Art der Reflexion stellt einen wichtigen Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung dar. Dabei werden die Schüler mit einem Grundbestand an ethischen Begriffen, theologischen und nichttheologischen Denkfiguren und Argumentationsweisen vertraut gemacht. Sie sollen erfassen, welche Bedeutung der christliche Glaube für die Lebensgestaltung und den Lebensstil sowie für verantwortliches Handeln in der Gesellschaft haben kann. Abschließend weitet sich der Blick über die Schulzeit hinaus auf Fragen nach der persönlichen und gesellschaftlichen Zukunft.

Ev 12.1 Ich konnte nicht anders...?  Die Frage nach dem Gewissen (ca. 14 Stunden) 

Die Schüler stellen sich der Herausforderung, die sich aus der Erfahrung der Diskrepanz zwischen Wissen um gutes Handeln und tatsächlicher Praxis ergibt. Sie setzen sich mit philosophischen und humanwissenschaftlichen Erklärungsversuchen zu diesem Problem und Luthers Überlegungen zur doppelten Existenz des Menschen als Sünder und Gerechtfertigter auseinander und gelangen zu einer differenzierten und vertieften Wahrnehmung des Rechtfertigungsglaubens.

  • verschiedene Erklärungen für unrechtes und böses Handeln kennen und in Beziehung zueinander setzen

    • biblische Erklärungsansätze (1. Mose 4,1-16; 11,1-9), Rückbezug auf Aussagen aus 1. Mose 3,1-19, ggf. Röm 7,7-25

    • ein nichttheologischer Erklärungsansatz besonders unter dem Gesichtspunkt der Willensfreiheit, z. B. aus Philosophie, Neurobiologie, Genetik oder der Aggressionsforschung

  • Rechtfertigung als Befreiungsangebot verstehen

    • Röm 3,21-28, Vertiefung von M. Luthers Rechtfertigungslehre [Ev 11.2], Freiheit eines Christenmenschen

  • evangelisches Gewissensverständnis als Herausforderung und Angebot an den modernen Menschen wahrnehmen und sich der Rolle des Gewissens bei ethischen Entscheidungen bewusst sein

    • Dimensionen von Gewissen als richtender Instanz, als Ort der Identität; dazu ein humanwissenschaftlicher Ansatz

    • das befreite Gewissen: M. Luther und D. Bonhoeffer

    Ev 12.2 Was soll ich tun?  Die Frage nach der richtigen Lebensführung (ca. 18 Stunden)

    Die Schüler erkennen die Notwendigkeit ethischer Entscheidungen, werden sich über unterschiedliche ethische Konzeptionen klar und wenden die Grundlagen evangelischer ethischer Theoriebildung auf einen konkreten Problembereich an.

    • Ethik als notwendigen Versuch begreifen, menschliches Zusammenleben zu regeln

      • Bestimmungsgrößen der ethischen Entscheidung wie Tradition und Situation (dazu Regeln, Vorschriften, Gesetze in unserer Lebenswelt)

      • ethische Bildung, Aspekte zur Entwicklung moralischen Bewusstseins

      • Ebenen sittlichen Verhaltens (Alltags-, Situations-, Konfliktethik)

      • Verantwortlichkeit des Menschen als Grundlage ethischer Entscheidungen

    • mit Grundbegriffen der Ethik umgehen und ausgewählte Ansätze philosophischer Ethik kennen

      • Terminologie und Einordnungskriterien (deontologisch, teleologisch; situativ, normativ; Gesinnung, Verantwortung) anhand von Grundmodellen ethischen Argumentierens: Pflichtethik I. Kants und Utilitarismus

    • Grundlagen christlicher Ethik kennen und die Frage nach dem Handeln des Christen in der Welt reflektieren

      • Quellen christlicher Ethik nach evangelischem Verständnis; angemessener Umgang mit der Bibel

      • Dekalog und Bergpredigt: Entstehung, Deutung, Wirkung

      • Verhältnis von „Indikativ und Imperativ

      • M. Luthers Unterscheidung der zwei Reiche und Regimente; dazu im Vergleich K. Barths Modell der "Königsherrschaft Christi"; evtl. Grundlagen der katholischen Soziallehre

     

    • eine ethische Fragestellung sachgerecht erschließen und aus evangelischer Perspektive beurteilen

      • Sachklärung eines ausgewählten Problems: Vertiefung einer bereits behandelten oder Erschließung einer neuen Fragestellung, z. B. aus der Wirtschaftsethik

     

      • zum gewählten Beispiel passende Kriterien der evangelischen Ethik wie Gerechtigkeit, Freiheit, Verantwortung, ggf. dazu ausgewählte Bibeltexte

      • Bedeutung eines evangelischen Gewissensverständnisses für das gewählte Beispiel

      • Lösungsansätze zum gewählten Beispiel aus evangelischer Perspektive unter Einbeziehung kirchlicher Verlautbarungen

    Ev 12.3 Was darf ich hoffen?  Die Frage nach der Zukunft (ca. 10 Stunden)

    Am Ende ihrer Schulzeit stehen die Schüler vor der Frage nach ihrer persönlichen Zukunft, es bewegen sie aber auch die gesellschaftlichen Entwicklungen. Die Begegnung mit christlich-eschatologischen Denkfiguren kann ihren Blick über das eigene Lebensende hinaus auf die Zukunft dieser Welt weiten. Sie vergleichen säkulare Zukunftsvorstellungen mit christlichen Deutungsmustern. Dabei reflektieren sie, welche Hoffnung christliche Zukunftsvorstellungen für das Leben in der Gegenwart beinhalten.

    • die Sehnsucht des Menschen nach Unbegrenztheit reflektieren und mit der christlichen Auferstehungshoffnung in Beziehung setzen

      • Begrenztheit der persönlichen Möglichkeiten durch äußere Bedingungen, durch die Notwendigkeit der Entscheidung bei der Wahl von Lebenswegen, durch Scheitern

      • Vorstellungen von einem Weiterleben nach dem Tod (z. B. in den Genen, der Erinnerung, den Werken), ggf. auch Vorstellungen in nichtchristlichen Religionen

      • die Auferweckung Jesu als Grund des christlichen Glaubens (1 Kor 15,1-28)

    • säkulare und biblische Zukunftsentwürfe vergleichen und anhand biblischer Beispiele die Auswirkungen von Zukunftsbildern auf die Lebensführung begründen

      • apokalyptische Vorstellungen an einem Beispiel (z. B. aus den Naturwissenschaften, im Science-Fiction-Film)

      • Hoffnungsbilder aus Offb 21

      • christliche Hoffnung in der Spannung zwischen „schon" und „noch nicht" (z. B. Jesu Botschaft vom Reich Gottes)

      • Konsequenzen aus dem Auferstehungsglauben für die Lebensführung

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